Herzerkrankungen induziert durch toxische Mechanismen

Hypersensitive Myokarditis: Ursächliche Drugliste lang. Diagnose selten klinisch, meist postmortem, Sudden death durch Herzblock oder ventrikuläre Tachykardie. Verdacht bei inadäquater Sinustachykardie, geringer radiografischer Kardiomegalie sowie Veränderungen ST-Segment u. T-Wellen im EKG in Präsens anderer allergischer Reaktionen u. Hypereosinophilie. Keine Dosisabhängigkeit, Auftreten bei Drugadministration jederzeit möglich. Therapie Drugstop sowie Kortikosteroide oder Immunsuppressiva. Toxische Myokarditis: Dosisabhängigkeit, kumulative Effekte der Substanzen. Klinisch akute Myokarditis. Nach Heilung multiple fokale Narben mit residualer myokardialer Dysfunktion möglich.

Kardiomyopathien meist durch Alkohol, Cobalt u. Anthracyclinen induziert, führen zu dilatativer CMP mit schlechter Kontraktilität, zu kongestiver Herzinsuffizienz. Sehr bedeutsam v.a. Adriamycin mit chronisch toxischen Effekten, kumulativer Dosis 450–550mg/m2 u. individueller Variation. Kardiologisches Monitoring mit Echo u./oder RNA. Protektive Substanzen für Adriamycin u. Doxyrubicin in Erprobung.

Kardiale Irradation bei Radiotherapie kann dosisabhängig (>4–6 Tsd. rad) zu Herzkrankheit führen, meist verzögerte Perikarditis innerhalb ersten Jahres der Radiotherapie. Klinisch akute Perikarditis mit Fieber, pleuritischem Schmerz u. Perikardreiben. Alternativ chronischer, generell asymptomatischer, perikardialer Erguß möglich. Therapie supportiv, meist bei spontaner Regression. In Einzelfällen Entwicklung von Tamponade oder chronisch konstriktiver Perikarditis mit Erfordernis Perikardiocentese bzw. -ektomie. Pankarditis schwerste Form strahleninduzierter Herzerkrankung mit peri- u. myokardialer Fibrose mit/ohne Endokardfibrose. Klinisch intraktable Herzinsuffizienz mit Bild restriktiver CMP. Radiotherapie kann KHK accelerieren.

Fazit: Nebenwirkungen von Drugs u. anderen Substanzen können das Herz in differenter Weise schädigen: Prävention von hypersensitiver u. toxischer Myokarditis, CMP u. Endokardfibrose durch kardiologisches Monitoring..

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