Klinische Neurophysiologie 2011; 42 - P268
DOI: 10.1055/s-0031-1272715

Triple Stimulation bei reiner HSP: kein Hinweis auf axonale Läsion der kortikospinalen Bahnen zu den Armen

N. Lang 1, T. Optenhöfel 1, G. Deuschl 1, S. Klebe 1
  • 1Kiel

Mittels transkranieller Magnetstimulation (TMS) lassen sich bei Patienten mit hereditärer spastischer Spinalparalyse (HSP) pathologische Befunde bei der Untersuchung der kortikospinalen Bahnen zu den Beinen erheben. Untersuchungen zu den Armen lieferten bei HSP-Patienten in der Vergangenheit jedoch widersprüchliche Befunde. Dies kann daran liegen, dass die in der klinischen Routinediagnostik eingesetzten TMS-Verfahren für eine Beurteilung der axonalen Integrität der kortikospinalen Bahnen ungeeignet sind. Eine exaktere Beurteilung ist mit der Triple-Stimulations-Technik (TST) möglich. Zur Frage einer subklinischen Affektion der kortikospinalen Bahnen zu den Armen untersuchten wir 15 Patienten mit reiner HSP (13 mit Nachweis einer SPG4-Mutation) und 15 gesunde Kontrollprobanden mit TST. Alle 15 HSP Patienten und alle gesunden Kontrollprobanden zeigten unauffällige TST-Messwerte, insbesondere der TST Amplitudenquotient lag bei allen Untersuchten mit >93% im Normbereich. Es zeigte sich kein signifikanter Gruppenunterschied. Dies erlaubt die Schlussfolgerung, dass bei reiner HSP keine Affektion der kortikospinalen Bahnen zu den Armen vorzuliegen scheint.