Klinische Neurophysiologie 2011; 42 - P244
DOI: 10.1055/s-0031-1272691

Rehabilitation des Neglekts mittels nicht-invasiver Hirnstimulation – Wunschtraum oder tragfähiges Konzept?

M.D. Hesse 1, R. Sparing 1, G.R. Fink 1
  • 1Köln

Nicht-invasive Neurostimulation, i.e. transkranielle Magnet- und Gleichstromstimulation (TMS, tDCS) gewinnt zunehmend an Bedeutung in der Therapieforschung nach Schlaganfall. Basierend auf dem Modell der interhemisphärischen Rivalität konnte eine positive Wirkung nicht nur auf motorische Einschränkungen, sondern auch auf höhere kognitive Defizite wie Neglekt nachgewiesen werden.

Mittels einer Literaturrecherche untersuchten wir den gegenwärtigen Kenntnisstand zur nicht-invasiven Hirnstimulation bei Schlaganfall-Patienten mit Neglekt.

Wir identifizierten 10 Studien, die den Einsatz nicht-invasiver Neurostimulation zur Verbesserung der Neglektsymptomatik untersuchten. Die Analyse ergab eine heterogene Studienlage sowohl hinsichtlich der Stimulationstechniken und -protokolle als auch hinsichtlich der Charakteristika der eingeschlossenen Schlaganfall-Patienten.

Anhand der methodischen Herangehensweisen und der beobachteten Therapieeffekte erarbeiteten wir systematisch kritische Schlüsselaspekte und ihre Bedeutung für weiterführende Studien zu diesem innovativen, und hoffentlich zukunftsträchtigen, Therapieansatz.