Die Soziale Phobie ist nach Alden & Taylor (2004) eine interpersonelle Störung. Die
Ängste stören die Beziehungen zu anderen Menschen u. beeinträchtigen die Fähigkeit
des Betroffenen auf andere Menschen einzugehen. Ziel war es, Aspekte des Interaktionsgeschehens
bei Sozialer Phobie detailliert zu erfassen u. gegenüber Agoraphobie abzugrenzen.
In der Studie 89 station. Psychotherapiepatienten wurden 54 Sozialphobiker mit 35
Agoraphobikern verglichen hins. interpersonaler Problembelastung, Interaktionsverhalten
u. Symptombelastung bei Aufnahme (AN), Entlassung (EN) u. 1-J-KAT. Die Diagnosestellung
erfolgte standardisiert (DIA-X). Sozialphobiker wiesen eine signifikant höhere Behandlungsdauer
auf als Agoraphobiker. Die Komorbidität war bei beiden Störungen ähnlich ausgeprägt. Ergeb.: Sozialphobiker wiesen bei AN eine signifikant höhere interpersonale Problembelastung
auf als Agoraphobiker. Die Pathologie des Musters interpersoneller Probleme bei Sozialer
Phobie lag auf ‘zu abweisend’, ‘zu introvertiert’, ‘zu selbstunsicher’. Im Therapieverlauf
verringerten sich interpersonelle Probleme bei beiden Störungen signifikant, wenn
auch Sozialphobiker bei EN noch signifikant stärker ‘zu streitsüchtig’ und ‘zu introvertiert’
waren als Agoraphobiker. Poststationäre Besserungen bildeten sich vereinzelt bei Agoraphobie
nicht jedoch bei Sozialer Phobie ab. Disk.: Soziale Phobien führen zu erheblichen Belastungen in zwischenmenschlichen Beziehungen
und müssen daher in der Psychotherapie stärker fokussiert werden.
Interaktionsverhalten - Soziale Phobie - soziale Angst