Pneumologie 2011; 65 - P264
DOI: 10.1055/s-0031-1272331

Gesundheitsbezogene Lebensqualität (gLQ) von Asthmatikern 3, 6 und 12 Monate nach stationärer pneumologischer Rehabilitation

H Lingner 1, D Scheub 1, N Djahangiri 2, J Rudnik 2, M Wittmann 2, K Schultz 2
  • 1Medizinische Hochschule Hannover
  • 2Klinik Bad Reichenhall

Fragestellung: Eines der wichtigsten Behandlungsziele bei Asthma ist die Verbesserung der gLQ. Kann Rehabilitation diese beeinflussen und wie lange halten die Effekte an? Die Datenlage hierzu ist spärlich.

Methode: Vom 1.5.–30.9.2009 wurden alle 242 Asthmapatienten der Klinik Bad Reichenhall um Studienteilnahme gebeten, 201 (83%) willigten ein (Durchschnittsalter 48,4J. (18–81), 42,3% ♀, bei 59,6% lag ein GINA-Schweregrad 3–4 vor, d.h. ein mittelschweres bis schweres persistierendes Asthma). Die gLQ wurde zu den Zeitpunkten T0 (Reha-Beginn), T1 (Reha-Ende), sowie T2-T4 (3, 6 und 12 Monate nach Reha) mithilfe von 2 standardisierten LQ-Instrumenten erfasst (St. George's Respiratory Questionnaire [SGRQ] und Asthma Quality of Life Questionnaire [AQLQ(S)]).

Ergebnisse: Der postalische Rücklauf bis T3 ist abgeschlossen (jeweils >80%), zu T4 ist er aktuell noch nicht komplett beendet, beträgt aber bereits 63%. In folgender Tabelle sind die Mittelwerte der im jeweiligen Fragebogen erreichten Punktescores sowie die%-Anteile der Patienten angegeben, deren Zustand sich mindestens um die „minimal clinically important difference“ (MCID) verbessert haben. Dabei gilt eine Verbesserung von –4 Scorepunkten beim SGRQ bzw. von +0,5 Mess-Einheiten bei AQLQ gilt als MCID.

Tab.1

Mittelwert

Standardabweichung

%-Anteil d. Patienten mit MCID

AQLQ Total-score T0

4,60

1,17

-

Total-score T1

5,47

1,09

63,4%

Total-score T2

5,21

1,27

51,3%

Total-score T3

4,98

1,30

45,7%

Total-score T4

5,02

1,30

48,8%

SGRQ Total-score T0

38,56

18,32

-

Total-score T1

27,83

17,40

68,0%

Total-score T2

30,90

20,69

59,1%

Total-score T3

32,49

20,05

53,2%

Total-score T4

32,12

19,96

59,2%

Fazit: Eine statistisch signifikante (alle p-Werte p<0,001 bezogen auf T0) und vor allen klinisch relevante Verbesserung der gLQ der Asthmapatienten lässt sich 3, 6 und voraussichtlich auch 12 Monate nach Rehabilitation mit beiden Instrumenten nachweisen.