Pneumologie 2011; 65 - V206
DOI: 10.1055/s-0031-1272256

Darstellung der Lungenperfusion der Ratte mittels Kleintier-SPECT

HP Hauber 1, B Callsen 2, H Schumacher 2, G Kühl 2, P Zabel 1
  • 1Forschungszentrum Borstel
  • 2Seth

Hintergrund: Tiermodelle liefern einen wichtigen Beitrag zum Verständnis pathophysiologischer Vorgänge in der Lunge. Leider gibt es wenig Methoden, um pathophysiologische Vorgänge nicht-invasiv darzustellen. Dies führt dazu, dass Tiere im Verlauf der Versuche oftmals getötet werden müssen und ein intraindividueller Vergleich nicht möglich ist. Eine Möglichkeit der nicht-invasiven Darstellung zum intraindividuellen Vergleich wäre daher wünschenswert.

Hypothese: Durch die Applikation radioaktiver Tracer ist eine nicht-invasive Darstellung physiologischer und pathophysiologischer Prozesse im Tiermodell möglich.

Material und Methoden: 2 Ratten wurden unter Sedierung mit einem neu entwickelten Kleintier-SPECT (single photon emission computed tomography) untersucht. Pro Ratte wurden 50 MBq Tc99m-LyoMAA über die Femoralvene zur Darstellung der Lungenperfusion appliziert. Es wurden statische und dynamische Bilder aufgenommen. Koronare, transversale und sagittale Projektionen wurden errechnet sowie Quantifizierungen unterschiedlicher Lungenabschnitte vorgenommen.

Ergebnisse: Im Kleintier-SPCT ließ sich die Perfusion der Lunge erfolgreich darstellen, wobei die beiden Lungenlappen gut voneinander zu unterscheiden waren. Mittels ventral-dorsaler Projektion konnten Regions of interest (ROI) festgelegt und die anteilige Perfusion in unterschiedlichen Lungenabschnitten analysiert werden. Die Perfusion war in den mittleren Lungenabschnitten am höchsten (ca. 40–50%).

Schlussfolgerungen: Diese ersten Ergebnisse zeigen, dass durch radioaktive Tracer eine nicht-invasive Darstellung der Lungenperfusion von Kleintieren möglich ist. Weitere Studien zur Optimierung der Darstellung und Quantifizierung sind erforderlich.