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DOI: 10.1055/s-0031-1272180
Case report: Erstdiagnostik der Pleuramanifestation eines extramedullären Plasmozytoms mittels Zytologie
Einleitung: Die primäre extramedulläre Manifestation eines Plasmozytoms gilt als selten, diese Form tritt nur bei etwa 4–10% aller Plasmozytom-Patienten auf. Nur etwa 6% der Plasmozytom-Patienten haben auch einen Pleuraerguss.
Kasuistik: 78-jähriger Patient mit Dyspnoe, Husten und ausgeprägtem Pleuraerguss rechts.
Die zytologische Befundung erfolgte am luftgetrockneten Ausstrich in der May-Grünwald-Giemsa-Färbung.
Ergebnisse: Reichlich eingestreute ausgereifte Plasmazellen, eingestreut ausreifende Plasmazellen und Russel-Bodies, verdächtig auf ein Plasmozytom. In der Histologie der daraufhin durchgeführten Pleuraexzision zeigte sich eine Infiltration der Pleura mit Plasmazellen und Lymphozyten, die immunhistochemisch positiv mit Kappa-Leichtketten markierten, jedoch nicht mit Lambda-Leichtketten. In Serum und Urin ließ sich eine monoklonale Gammopathie vom Typ IgM Kappa nachweisen. In der Beckenkammbiopsie lediglich Nachweis einer reaktiven 5–10%igen Plasmozytose ohne Monoklonalität. Keine Osteolyse-Herde im Röntgen-Bild.
Diskussion: Die zytologische Untersuchung des Pleuraerguss-Materials gab den entscheidenden Hinweis auf ein Plasmozytom. In einer Medline-Recherche konnten nur 3 vergleichbare Fälle identifiziert werden, bei denen der Nachweis von Plasmazellen im Pleuraerguss zur Diagnose führte. Die hier beschriebene Kasuistik zeigt, dass die Erguss-Zytologie auch bei seltenen Krankheitsbildern für die weitere Diagnostik zielführend sein kann.