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DOI: 10.1055/s-0031-1272082
Inhalation von α1-Antitrypsin (α1-AT) – ein neuer Ansatz zur Behandlung von Patienten mit hereditärem α1-AT-Mangel
Einleitung: α1-AT-Mangel stellt eine häufig nicht diagnostizierte Ursache einer obstruktiven Lungenerkrankung dar. Die Diagnose erfolgt oft spät und bei Vorliegen irreversibler Veränderungen. Ursache ist ein durch α1-AT-Mangel hervorgerufenes Ungleichgewicht zwischen pulmonalen Proteasen (insb. Neutrophilenelastase, NE) und Antiproteasen (insb. α1-AT), das durch weitere Faktoren (z.B. Inaktivierung von α1-AT durch Oxidanzien im Tabakrauch) weiter verschoben wird. Die α1-AT-Substitution stellt die einzige kausale Therapie zur Wiederherstellung des Proteasen-Antiproteasen-Gleichgewichts dar. Obwohl klinisch etabliert, wird die intravenöse Substitution u.a. aufgrund hoher Kosten z.Zt. kontrovers diskutiert. Nur 2–3% des im Plasma vorhandenen α1-AT gelangen in die Epithelial Lining Fluid (ELF) und stehen dort als NE-Inhibitor zur Verfügung. Eine α1-AT-Inhalation könnte unter Verwendung geringerer α1-AT-Mengen die pulmonale Konzentration besser steigern, setzt aber eine reproduzierbare Verabreichung ausreichender Dosen und deren gleichmäßige Deposition voraus. Ziel unserer Studie war die Auswertung bisheriger Studien mit α1-AT-Inhalation bei Patienten mit α1-AT-Mangel.
Methoden: Die bisherigen Studien zur α1-AT-Inhalation bei Patienten mit α1-AT-Mangel wurden in Bezug auf Patientenkollektive, Parameter der Inhalation (Vernebler, Partikelgröße) und die jeweiligen Zielparameter (Laborparameter, pulmonale Deposition) ausgewertet.
Ergebnisse: Bereits 1992 zeigten Hubbard et al., dass die Inhalation von α1-AT zu dessen Konzentrationsanstieg und einer Inhibition der NE in ELF führt. Moderne Verfahren (Brand et al. 2009) konnten die pulmonale Deposition von α1-AT wesentlich verbessern und erlauben eine gute pulmonale Deposition mit hoher Verträglichkeit und kurzen Inhalationszeiten.
Schlussfolgerungen: Die Inhalation von α1-AT stellt eine mögliche Therapie von Patienten mit α1-AT-Mangel dar, die zu einer Verlangsamung der Progression pulmonaler Veränderungen führen könnte.