Vor dem Hintergrund, dass Fallpauschalen einen Kostendruck, insbesondere in den Kliniken,
aufgebaut haben und ein zunehmender Personalabbau stattfindet, sucht man nach Möglichkeiten,
die Kosten für die einzelne Untersuchung zu senken. Daher diskutiert u.a. die gastroenterologische
Fachgesellschaft, dass nicht-ärztliches Assistenzpersonal die Sedierung unter Aufsicht
des Arztes vornehmen kann (sog. NAPS).
Nachdem die Methode gut in der Gastroenterologie eingeführt ist, wurde untersucht,
inwiefern die Methode für die flexible Bronchoskopie anwendbar ist. Hierfür haben
wir 120 ambulante bzw. stationär zu bronchoskopierende Patienten entweder mit Dormicum,
Dormicum und Propofol (NAPS) oder lediglich mit Propofol (NAPS) sediert und im Anschluss
pflegerisches Personal, Ärzte und Patienten über die Untersuchungszufriedenheit befragt
sowie typische Nebenwirkungen (Blutdruckabfall, Atemdepression anhand sO2) erfasst.
Zusammenfassend ist die sog. „nurse-administered propofol sedation“ (Propofolsedierung
durch eine speziell ausgebildete nicht-ärztliche Person) bei Patienten mit geringer
bis mittlerer Erkrankungsschwere sicher, gut steuerbar und führt zu einem akzeptablen
Untersuchungsgang (hohe Zufriedenheit der Beteiligten). Schwerwiegende Komplikationen
konnten hier nicht beobachtet werden. Bei Patienten der ASA-Klassifikation IV/V (schwer
bis lebensbedrohlich erkrankte Patienten mit hohen Risiken), sollte auch nach den
gastroenterologischen Leitlinien keine NAPS erfolgen. Trotz vieler Vorteile der guten
Steuerbarkeit der Propofolgabe, der ausreichenden Tiefe der Sedierung und akzeptabler
Personalkosten mit Gabe Gabe wiederholter kleinerer Boli (NAPS) ist die „herkömmliche“
Sedierung mit Midazolam der Propofolgabe nicht unterlegen.