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DOI: 10.1055/s-0030-1271288
Multi-modale endoskopische Therapie einer Plattenepithelneoplasie im Ösophagus
Ein 60-Jahre alter Patient wurde zur weiteren Abklärung und ggf. endoskopischen Therapie eines Plattenepithelkarzinoms in situ aufgenommen. Als Begleiterkrankungen sind eine HIV-Infektion sowie eine koronare Herzerkrankung mit Z.n. Stenting zu nennen. Es erfolgte eine Endosonografie ohne Auffälligkeiten (Infiltration der Submukosa, Lymphknoten). Bei der unter NBI durchgeführten Endoskopie zeigte sich im mittleren Ösophagus ein auffälliges Areal über 25mm sowie ein weiteres über 12mm. Es erfolgte eine ESD des größeren Areals sowie eine EMR des kleineren Areals. In der Histologie zeigt sich ein Plattenepithelkarzinom in situ. Zur Tiefe komplette Abtragung. In beiden Resektaten waren jedoch Tumorausläufer am seitlichen Abtragungsrand feststellbar. 4 Wochen später zeigten sich in einer Chromoendoskopie großflächige suspekte Areale neben den Ektomienarben. Histologisch erfolgte der Nachweis multifokaler niedrig und partiell auch hochgradiger intraepithelialer Neoplasien. Es wurde daher mit dem Halo360 System eine großflächige Radiofrequenzablation durchgeführt. Anschließend, 3 Monate später wurde chromoendoskopisch nur noch ein 10×5mm großes Areal festgestellt, welches mittels EMR in toto entfernt wurde. Der Patient wurde zwischenzeitlich dreimal endoskopisch-bioptisch kontrolliert ohne Hinweis auf ein Rezidiv. Der Patient ist beschwerdefrei.
Diese Videokasuistik zeigt, dass eine multimodale endoskopische Therapie auch bei großflächig auftretenden frühen Plattenepithelneoplasien eine effektive Option darstellt.