Endoskopie heute 2011; 24 - FV27
DOI: 10.1055/s-0030-1271275

Die EUS-geführte Pankreaspseudozystendrainage mittels Cystostom ist effektiv und sicher – eine retrospektive Analyse

H Ullerich 1, HS Heinzow 1, W Domschke 1, T Meister 1
  • 1Universitätsklinikum Münster, Medizinische Klinik und Poliklinik B, Münster, Germany

Einleitung: Die Behandlung von symptomatischen Pankreaspseudozyten ist in den letzten Jahren zur Domäne der Endoskopie geworden. Wurde bisher die transmurale Pseudozystendrainage mittels transmuraler Punktion und konsekutiver Dilatation des Punktionskanals durchgeführt, steht seit kurzem mit dem Cystostom ein neues transmurales Pseudozystenpunktionsverfahren zur Verfügung. Hiermit möchten wir über unsere Erfahrung mit dieser neuen Methode berichten.

Patienten und Methoden: Patienten mit symptomatischen Pankreaspseudozysten wurden retrospektiv analysiert, bei denen eine EUS-geführte transmurale Pseudozystendrainage mittels Cystostom (Cook Ireland Ltd, Limerick, Irland) durchgeführt wurde. Nach 3 Monaten erfolgte endoskopisch die geplante Stentextraktion. Deskriptive Statistik, Erfolgs- und Komplikationsraten wurden ermittelt.

Ergebnisse: Insgesamt wurden 18 EUS-geführte Pankreaspseudoszystendrainagen zwischen 2007 und 2010 mit dem Cystostom durchgeführt. Ätiologisch lag bei 39% der Pseudozysten eine akute Pankreatitis, in 61% eine chronische Pankretitis zugrunde. Bei 22% lag eine komplizierte Pseudozyste vor. Das mittlere Alter der Patienten betrug 57 Jahre (m/w: 13/5). Der mittlere Pseudozysten-DM betrug 107±37mm. Die mittlere Nachbeobachtungszeit lag bei 91±118 Tagen. 17/18 Patienten (94%) konnten technisch erfolgreich mit einem 10F-Doppelpigtail-Stent versorgt werden. Die primäre Erfolgsrate, definiert als >50%ige Zystenreduktion postinterventionell lag bei 88,7% (15/17 Patienten). Die Rezidivrate lag bei 23%. Majorkomplikationen wurden bei keinem Patienten beobachtet.

Schlussfolgerung: Die transmurale EUS-geführte Pankreaspseudozystendrainage mittels Cystostom ist ein sicheres und effektives Verfahren zur Therapie von symptomatischen Pankreaspseudozysten, welche die transmurale Pseudozystendrainage technisch erheblich vereinfacht.