Endoskopie heute 2011; 24 - P25
DOI: 10.1055/s-0030-1271246

Kapselendoskopie mit der OMOM-Kapsel

R Bahre 1, A Eickhoff 1
  • 1Klinikum Hanau, Medizinische Klinik II, Hanau, Germany

Einleitung: Die Videokapsel wurde im Jahre 2000 von G. Iddan am israelischen Verteidigungsministerium entwickelt und 2001 von der Firma Given Imaging zum klinischen Einsatz gebracht.

Drei Kapselsysteme sind in Deutschland im Einsatz, nun wurde von Choqing Jinshan Science, China, ein viertes Kapselsystem zum Einsatz gebracht, erste Erfahrungen hiermit wurden an unserem Klinikum gemacht. Die Kapsel besitzt eine Größe von 28×13mm mit einem Blickwinkel von 140°, die Bildfrequenz kann von außen aus Energiegründen reduziert und damit wertvolle Batteriezeit eingespart werden.

Material und Methoden: Unser Klinikum führt eigene Kapseluntersuchungen durch, zum anderen bieten wir die Auswertung externer Filme der OMOM-Kapsel an. Bislang wurden 10 Untersuchungen durchgeführt, davon 8 an unserem Haus und 2 externe. Fragestellungen waren gastrointestinale Blutungen (8 x), Abklärung unklarer Diarrhoen (1 x) und Staging bei Peutz-Jeghers-Polyposis (1 x).

Ergebnis: Acht Untersuchungen waren bei guter Bildschärfe, Belichtung und Farbtreue gut verwertbar, bei den anderen beiden waren Schwierigkeiten durch unzureichende Abführmaßnahmen verursacht. Bei keiner Untersuchung zeigten sich technische Mängel in den Filmen.

Diskussion: Die Kapselendoskopie als wenig invasiver Eingriff ist lange bekannt, neu ist nun die OMOM-Kapsel. Reizvoll sind die Konzepte zur Batterie-Energieersparnis, so dass weniger wertvolle Zeit durch langen Magentransit verlorengeht und die Auswertperiode erhöht wird. Die technische Leistung und Bildakquise kann insgesamt als ebenbürtig zu den etablierten Systemen gesehen werden. Der nächste Schritt wird die Weiterentwicklung mit magnetischen Navigationshilfen zur Steuerbarkeit dieses Kapselsystems sein.