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DOI: 10.1055/s-0030-1271240
Endoskopische Therapie pankreatogener Kolonfisteln
Einleitung: Die Therapie von Pankreasabszessen in Folge nekrotisierender Pankreatitiden wird gelegentlich durch die Entstehung von Fistelgängen zum Kolon erschwert. Die kontinuierliche Keimaszension macht eine vollständige Abheilung des Entzündungsherdes ohne chirurgische Intervention häufig unmöglich. Wir berichten in einer kleinen Fallserie über unsere Erfahrungen mit einem endoskopischen Fistelverschluss.
Methodik: Vier Patienten wurden behandelt:
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2 Patienten mit Pankreasabszess nach nekrotisierender Pankreatitis
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1 Patientin mit Abszess im Resektionsgebiet nach R1-Resektion eines Pankreaskarzinoms
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1 Patient mit Pankreatitis infolge metastasiertem Nierenzellkarzinoms.
Zunächst erfolgte die Drainage der Abszesshöhle auf endoskopischem oder perkutanem Weg unter Antibiotikagabe. Der Fistelgang zum Kolon wurde koloskopisch identifiziert, mit einem 0,035„-Führungsdraht sondiert und kontrastiert, mit Zangen weitestmöglich von Epithel befreit. Anschließend wurde ein Katheter über den Führungsdraht weit in den Fistelgang vorgeschoben, um ihn möglichst komplett mit Fibrinkleber aufzufüllen. Abschließend wurde das Ostium im Kolon mit Clips verschlossen.
Ergebnisse: Die Therapie führte bei drei Patienten zu einem dauerhaften Verschluss des Fistelganges und konsekutiv zum Abheilen des Abszesses (mindestens Nachbeobachtungszeit 9 Monate). Nur der Patient mit Nierenzellkarzinom blieb erfolglos behandelt und starb durch den residualen Tumor.
Diskussion: Bei Vorliegen von Pankreasabszessen in Verbindung mit Kolonfisteln ermöglicht das endoskopische Verschließen des Fistelganges ein komplettes Abheilen des entzündlichen Prozesses. Auf eine chirurgische Intervention kann häufig verzichtet werden.