Endoskopie heute 2011; 24 - P7
DOI: 10.1055/s-0030-1271228

Endosonographische Größenbestimmung der Rektocele – Gibt es lageabhängige Variationen?

M Kowallik 1, T Kuruc 1, P Prohm 1
  • 1Klinikverbund St. Antonius und St. Josef, Koloproktologische Klinik, Wuppertal, Germany

Hintergrund: Für die Behandlung der symptomatischen Rektocele gibt es mehrere Optionen. Ein einheitliches Bild ist bisher noch nicht vorhanden. Da die Größe der Rektocele im eigenen Krankengut Einfluss auf das Op-Verfahren hat, kommt der Größenbestimmung ein erheblicher Stellenwert zu. Die bisherige, mehr subjektive Einschätzung, sollte durch objektive Parameter ersetzt werden.

Material und Methode: Bei 25 Patienten wurde präoperativ endosonographisch die Größe der Rektocele ermittelt. Hierdurch erhoffte man sich Hinweise in Bezug auf die Wahl des Operationsverfahrens. Fraglich war, ob es eine Übereinstimmung der Größenbestimmung im Liegen oder im Stehen gab.

Als Ultraschall Scanner kam der Pro Focus® mit den Schallköpfen 2052, 8802 und 8848 zum Einsatz (BK Medical Medizinische Systeme GmbH).

Ergebnisse: Bei der Bestimmung der Rektocelenfläche ergaben sich signifikante Unterschiede: Im Liegen konnte im Durchschnitt eine Fläche von 1,78cm2 ermittelt werden, im Stehen hingegen eine von 3,20cm2. Die errechneten Näherungswerte für das Volumen verhielten sich analog.

Schlussfolgerung: Somit ist verständlich, dass die Größenbestimmung, sollte sie einen Einfluss auf die Wahl des Operationsverfahrens haben, standardisiert werden muss. Auch die Validität der Rektocelendarstellung bei der MR-Defäkografie sollte kritisch hinterfragt werden, da diese unter unphysiologischen Bedingungen im Liegen erfolgt.