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DOI: 10.1055/s-0030-1271188
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York
Medikamentöse Therapie der akuten Dyspnoe
Asthma bronchiale und COPDPublication History
Publication Date:
10 June 2011 (online)
Sowohl beim Asthma bronchiale als auch bei der COPD (chronic obstructive pulmonary disease) handelt es sich um eine chronisch-entzündliche Erkrankung der unteren Atemwege. Der Notarzt trifft häufig auf Patienten mit einer anfallartigen akuten Dyspnoe, die sowohl beim Asthmaanfall als auch bei der Exazerbation einer COPD die Folge einer akuten Atemwegsverengung mit Bronchialobstruktion/Bronchospasmus, gesteigerter Schleimsekretion, Bronchialschleimhautödemen und Infiltration von Entzündungszellen ist. Diese Dyspnoe birgt ein erhöhtes Risiko für Oxygenierungsstörungen und hyperkapnisches Atemversagen. Primärziel der Behandlung ist die Sicherstellung der Atemfunktion durch Gabe von bronchodilatierenden Pharmaka sowie eine begleitende Unterdrückung der Entzündungsreaktion mit Glukokortikoiden.
Neben der nicht medikamentösen Therapie (Sauerstoff, sitzende Lagerung, Beruhigung des Patienten) bei akuter Dyspnoe gibt es die folgenden medikamentösen Therapieoptionen:
Bronchodilatatoren: kurzwirksame β2-Sympathomimetika (z. B. Salbutamol, Fenoterol) inhalativ, bei schweren Fällen auch subkutan (Terbutalin) oder intravenös (Reproterol), Anticholinergika: Ipratropiumbromid inhalativ, Methylxanthine: Theophyllin intravenös, Entzündungshemmer: Kortikosteroide intravenös oder inhalativ, Weitere Medikamente: In seltenen Fällen liegt ein ungenügendes Ansprechen auf obige Medikamente vor. Hier können zusätzlich Katecholamine (Adrenalin), Ketamin oder Magnesium in Erwägung gezogen werden.
PD Dr. med. Patrick Meybohm
Oberarzt an der Klinik für Anästhesiologie und Operative Intensivmedizin, Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Kiel
Arnold-Heller-Str. 3
24105 Kiel
Email: meybohm@anaesthesie.uni-kiel.de
Dr. med. Ruwen Böhm
Institut für Experimentelle und Klinische Pharmakologie, Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Kiel
Hospitalstr. 4
24105 Kiel
Email: ruwen.boehm@pharmakologie.uni-kiel.de