DO - Deutsche Zeitschrift für Osteopathie 2011; 9(02): 36-37
DOI: 10.1055/s-0030-1270788
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Karl F. Haug Verlag in MVS Medizinverlage Stuttgart GmbH & Co. KG Stuttgart

Was ist eigentlich …

Peter Wührl
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Publikationsdatum:
07. April 2011 (online)

… Biomechanik?

Die Biomechanik beschäftigt sich mit der Wirkung von Kräften und Bewegungen auf eine bio-solide oder bio-fluide Stofflichkeit – also auf flüssige, gasförmige und feste Zustände. In der Osteopathie nimmt die Biomechanik einen bedeutenden Platz ein, denn sie zeigt auf, wie sich in unterschiedlichen Geweben Funktionen, Dysfunktionen und Pathologien entwickeln können. Somit kann die Osteopathie die biomechanischen Aspekte jeweiliger Störungen in ihrer vollen klinischen Breite in Diagnostik und Behandlung in ein umfassendes Verständnis von Gesundheit und Krankheit einbringen.

Das Wort Biomechanik, etymologisch betrachtet, kann auf 2 Wortstämme zurückgeführt werden:

  • Die Wortsilbe Bio bezieht sich auf Lebendiges und Organisches, in Abgrenzung zum Anorganischen. Im Fall der Osteopathie klingen Aspekte des lebendigen Menschseins an: Selbstregulation, Kommunikation, Umweltbezogenheit, soziales Eingebettetsein, Anpassungsfähigkeit, Stoffwechsel, Wachstum, Triebhaftigkeit, Selbstreproduktion, Sterblichkeit sowie der Bezug auf Zeit und Raum.

  • Das Wort Mechanik zum lebendigen Mensch in Beziehung gesetzt meint Kräfte und Bewegungen im Organismus und damit Momentum, Richtungsorganisation, Räumlichkeit und Zeithaftigkeit des Organismus. Da Kräfte nicht nur aus der Biodynamik resultieren, ist Biostatik ebenso in der Biomechanik eingeschlossen.