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DOI: 10.1055/s-0030-1269475
Spontaner portaler Hypertonus bei transgenen mREN2-Ratten
Hintergrund: Das Renin-Angiotensin-System (RAS) spielt eine zentrale Rolle in der Entwicklung der portalen Hypertension bei der Leberzirrhose. Bei transgenen Ratten, welche das Maus-Renin-2-Gen (mREN2) tragen, ist das Renin-Angiotensin-System deutlich überaktiviert. Wir untersuchten daher die Entwicklung der portalen Hypertension bei diesen Ratten spontan und am Modell der Gallengangsligatur (BDL). Methoden: Transgene mREN2- und Wildtyp-Ratten wurden nach einer Sham-Operation oder Gallengangsligatur (BDL) in vivo untersucht. Mittels invasiver Druckmessung und Farbmikrosphärentechnik wurden die splanchnischen und intrahepatischen Widerstände dieser Ratten untersucht. Mittels Taqman-PCR wurden die mRNA-Spiegel von Maus-Renin, Angiotensinogen, Angiotensin-Converting-Enzyme (ACE), ACE-2, AT1-Rezeptor und mas-Rezeptor in Leberhomogenaten bestimmt. Ergebnisse: Sham-operierte mREN2-Ratten zeigten spontan sowohl einen erhöhten mittleren arteriellen Druck, als auch einen höheren Pfortaderdruck als Wildtyp-Ratten. Eine nachgewiesene gesteigerte hepatische Expression von Maus-Renin und Angiotensinogen erklären den höheren intrahepatischen Widerstand bei mREN2-Ratten. Im Gegensatz dazu unterschieden sich die portale und systemische Hämodynamik in dem Zirrhosemodell von mREN2-Ratten und Wildtyp-Ratten nicht. Die hepatische Expression von Maus-Renin, Angiotensinogen, ACE und ACE2 sind nach BDL in mREN2-Ratten sogar niedriger als beim Wildtyp, während die Mas-Rezeptor-Expression sich erhöht. Diskussion: Die Aktivierung des RAS führt bei nicht zirrhotischen Tieren zu einem erhöhten Pfortaderdruck aufgrund eines erhöhten intrahepatischen Widerstandes. Dieser Effekt ist nach BDL nicht mehr nachweisbar. Möglicherweise überfährt die zusätzliche massive Aktivierung des Renin-Angiotensin-Systems bei der Zirrhose die Effekte der basalen „endogenen“ Renin-Überexpression der mREN-Ratten.