ZWR - Das Deutsche Zahnärzteblatt 2010; 119(12): 614-615
DOI: 10.1055/s-0030-1268827
Rundschau

© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart ˙ New York

Neues Projekt der Universitäten Frankfurt und Mainz geht in Serie – Studentenkurs "Implantologie" auf Burg Staufenberg

Further Information

Publication History

Publication Date:
23 December 2010 (online)

 

Keine Pflichtvorlesung auf harten Unibänken, sondern Kür in fürstlichem Umfeld: Die Universitäten Frankfurt und Mainz haben im März 2010 für besonders engagierte Studentinnen und Studenten einen außeruniversitären Implantologie-Kurs gestartet, in der Burg Staufenberg in Hessen dafür ein reizvolles Umfeld gefunden und mit dem 3-Tage-Kompaktprogramm ein begehrtes Wissenspaket geschnürt: Der Startkurs im März war sofort ausgebucht, der Folgekurs Mitte September 2010 ebenfalls. Nun geht das neue Projekt in Serie. Ab 2011 wird es zum festen Angebot.

Das Motto der Veranstaltungsreihe - "Fürstlich implantieren" - spielt einerseits auf die Burg Staufenberg als Kursort an und signalisiert andererseits ein hohes Qualitätslevel in der implantologischen Ausbildung. Initiiert haben das Projekt Prof. Robert Sader, Universität Frankfurt, und Prof. Bilal Al-Nawas, Universität Mainz. "Zusätzlich zur Universitätsausbildung sollen besonders interessierte Studentinnen und Studenten spezifisches Fachwissen erlangen und die Welt der Implantologie näher kennenlernen in einer inspirierenden Atmosphäre fernab vom Hörsaal", beschreibt Prof. Sader den Hintergrund der Veranstaltungsreihe. "Die speziell an der Implantologie interessierten Studentinnen und Studenten können sich in angenehmer Gruppengröße in lernintensiver Atmosphäre in die moderne Welt der Implantologie vertiefen." Realisiert wird das "fürstliche Implantieren" in Zusammenarbeit mit CAMLOG, unterstützt wird das Projekt von den Unternehmen Geistlich und Stoma. An 3 Tagen werden alle Facetten der Implantologie beleuchtet: Nach einer Einführung in die besondere Rolle von Ästhetik und Funktion folgen wissenschaftlich begründete aktuelle Positionen zu modernen Oberflächen, zu Implantat- und Abutment-Geometrien, Lösungen für Weichgewebsprobleme und Vorgehensweisen bei knöchernen Augmentationen. Ergänzend zur Theorie bietet das Kurskonzept ausreichend Zeit für die Praxis: Am Schweinekiefer werden Schnitt-, Naht- und Lappentechniken geübt und am Kunststoffkiefer das Implantieren.

"Schwerpunkt ist die praxisnahe, wissenschaftlich untermauerte Planung implantatgetragener Rekonstruktionen sowohl aus chirurgischer als auch aus prothetischer Sicht", so Prof. Sader, "denn Interdisziplinarität spielt heute in der Implantatplanung eine entscheidende Rolle. Beide Seiten müssen berücksichtigt werden." Als besonders lehrreich empfinden die Studierenden das "Implantologie-Quiz", bei dem klinische Patientenfälle vorgestellt und dann verschiedene Therapieoptionen gemeinsam erarbeitet und ihre Vor- und Nachteile diskutiert werden. Eindrucksvoll für die Studenten sind dabei nicht zuletzt die freundschaftlichen, fachlich allerdings oft kontrovers geführten Diskussionen, die auf unterschiedliche Konzepte der beiden veranstaltenden Universitätskliniken zurückgehen.

Infos und Anmeldungen für den nächsten Kurs vom 17.-19. März 2011: Nicole Günthner, CAMLOG Vertriebs GmbH;

Email: nicole.guenthner@camlog.com, Tel.: 07044/9445667

    >