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DOI: 10.1055/s-0030-1268390
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart ˙ New York
Bisphenol A – Ein ernstzunehmendes Risiko für dialysepflichtige Patienten?
Publikationsverlauf
Publikationsdatum:
15. November 2010 (online)
Eine der weltweit am häufigsten eingesetzten chemischen Stoffe steht im Verdacht, die Ursache für Veränderungen des Nerven- und Hormonsystems, für Entwicklungs- und Verhaltensstörungen und für eine verringerte Fruchtbarkeit zu sein. Darüber hinaus wurde er in zahlreichen Untersuchungen mit einer diabetesauslösenden [1], erbgutschädigenden und krebsfördernden Wirkung in Verbindung gebracht.
Diese Substanz trägt die Bezeichnung Bisphenol A (BPA). Die britischen Biochemiker Edward Charles Dodds und Wilfried Lawson [2] suchten 1936 nach einer Chemikalie, die natürliches Östrogen als Therapeutikum ersetzen sollte, da dies bis dahin aufwendig aus dem Urin schwangerer Stuten aufbereitet werden musste. In Tierversuchen mit Ratten, deren Eierstöcke entfernt wurden, identifizierten sie Bisphenol A als Substanz mit östrogener Aktivität (diese Versuche werden heute noch so ähnlich durchgeführt). Da die gleichen Forscher bald darauf potentere, synthetische Östrogene identifizierten, blieb Bisphenol A eine Laufbahn in der Pharmazie verwehrt.
Literatur
- 01
Lang I A, Galloway T X, Scarlett A , et al .
Association of urinary bisphenol A concentration with medical disorders and laboratory
abnormalities in adults.
JAMA.
2008;
300
1303-1310
Reference Ris Wihthout Link
- 02 Bisphenol A . Massenchemikalie mit unerwünschten Nebenwirkungen. Umweltbundesamt; 31.05.2010
Reference Ris Wihthout Link
- 03 Bisphenol A . Beispiel einer verfehlten Chemikalienpolitik. Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e. V.; Februar 2008
Reference Ris Wihthout Link
- 04
Murakami K , Chashi A , Hori H , et al .
Accumulation of bisphenol A in hemodialysis patients.
Blood Purif.
2007;
25
290-294
Reference Ris Wihthout Link