Rofo 2010; 182 - A16
DOI: 10.1055/s-0030-1268301

Histologische Morphologie von Läsionen nach MR-gesteuerter high-intensity focused ultrasound (MR-HIFU)-Ablation: in-vitro Untersuchung an Putenbrust

M Karul 1, A Neumann 1, H Merz 2, J Barkhausen 1, P Hunold 1
  • 1Klinik für Radiologie und Nuklearmedizin, UK-SH Campus Lübeck
  • 2Institut für Pathologie, UK-SH Campus Lübeck

Zielsetzung: Histologische Auswertung von Läsionen, die mit MR-gesteuerten, hoch-energetisch fokussierten Ultraschallwellen (MR-HIFU) in einer Putenbrust erzeugt worden sind.

Material und Methoden: Die Studie wurde an einer speziellen HIFU-Einheit an einem MR-Scanner (1.5T Achieva, Philips) durchgeführt. Die MR-Bildgebung dient der lokalen Steuerung und der Überwachung der Zieltemperatur. Der HIFU-Strahl wurde auf Zielläsionen mit einem Durchmesser von 12mm fokussiert. Bei einer max. Ultraschallleistung von 180 W (Frequenz 1195,2kHz) wurde das Feedback-Prinzip gewählt. Das MRT-Protokoll bestand aus einer B-FE und einer T2w TSE Sequenz. Die makroskopisch sichtbaren Läsionen wurden mit Tinte markiert, die entsprechende Putenbrustschicht in Formalin asserviert und anschließend mit Hämatoxylin-Eosin gefärbt.

Ergebnisse: Die durchschnittliche Sonifikation/Behandlung dauerte 25s pro Läsion und die durchschnittliche Zieltemperatur lag bei 71°C. Die Läsionen zeigten eine Zigarrenform in einer Tiefe von 2,5cm. In der histologischen Auswertung war im Kern ein massiver thermischer Schaden, ein zentraler Detritus und eine irreguläre Grenze zwischen behandelten und unbehandelten Zellen erkennbar.

Diskussion: MR-HIFU vereint sichere Steuerung und vielversprechende Therapieoptionen. Erste klinische Anwendungen sind erfolgreich.

Schlussfolgerung: Mittels MR-HIFU konnte eine zielgenaue Thermoablation mit schmaler Übergangszone zu gesunden/nicht behandelten Zellen im abladierten Muskelgewebe erreicht werden.

Keywords: HIFU, Thermoablation, MR-Steuerung