Flugmedizin · Tropenmedizin · Reisemedizin - FTR 2010; 17(5): 247
DOI: 10.1055/s-0030-1267906
DTG-Mitteilungen

© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart ˙ New York

Liebe Mitglieder und Freunde der DTG,

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Publication Date:
18 October 2010 (online)

 

der Sommer fordert seinen Tribut - nach Sommerloch und Urlaubszeit gibt es aus der DTG nicht viel zu berichten. Einige Stellenanzeigen und Kongressankündigungen haben Sie von uns per E-Mail bekommen. Die ersten Zertifikate für den Kurs "Arbeitsaufenthalt in den Tropen und Subtropen" sind versandt ("endlich" werden viele denken), der Herbst mit seinen geballten Fortbildungsveranstaltungen steht bevor.

Betrachtet man die Erde, so hat man das Gefühl, dass sie sich auf allen Kontinenten für das rächt, was wir ihr in den letzten 50 Jahren angetan haben. Die schreckliche Flut mit ihrem sozialen und medizinischen Elend in Pakistan, die Regenkatastrophen in Osteuropa und die immensen Schäden, die durch die Ölpest im Golf von Mexiko eingetreten sind und uns wohl noch lange verfolgen werden. In der Öffentlichkeit ist es erstaunlich ruhig geworden um dieses Unglück. Ich denke oft, dass gerade das Fach Tropenmedizin eigentlich die einzige Disziplin der Medizin ist, die alles umfasst: Politische, soziale, medizinische, genetische und vor allem auch ökologische, umweltbezogene Faktoren definieren die Entstehung, den Verlauf und die Behandlung von Erkrankungen in den Tropen. Und auch die Behandler unterliegen genau diesen Faktoren, vielleicht in höherem Maße als in der westlich-industrialisierten Medizin.

Daher sind Tropenmediziner auch ganz offensichtlich politisch bewusster und kritischer als Andere - hoffentlich. Es fehlt der sozialpolitische und umweltökologische Einfluss unseres Faches; vielleicht liegt das auch daran, dass sich Ärzte insgesamt wohl nur schwer mobilisieren lassen. Sie haben es in erheblichem Umfang in den vergangenen Jahren zwar für die Verbesserung ihrer Arbeitsbedingungen und ihres Einkommens getan, aber nun fehlt doch die Kraft für Anderes. Kraft, die ja in erheblichem Maß auch in den täglichen Kampf mit Bürokratie und Klinikkonzernen und um eine menschliche Patientenversorgung fließt.

Wie immer zum Abschluss die Bitte an die Mitglieder: Schreiben Sie uns und schicken Sie uns Ihre Meinungen, Erfahrungen, Ihre E-Mail-Adresse, interessante Erlebnisse etc.

Aus Hamburg und München grüßen Sie herzlich,
Dr. Hinrich Sudeck und Prof. Thomas Löscher

Hinrich Sudeck, Hamburg

Thomas Löscher, München

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