Pneumologie 2010; 64 - A19
DOI: 10.1055/s-0030-1267760

Chronische Morphintherapie und respiratorische Insuffizienz im Schlaf

JES Nolte 1, W Cassel 1, C Riese 1, M Augsten 1, U Koehler 1
  • 1SP Pneumologie, Intensiv- und Schlafmedizin, Universitätsklinikum Gießen und Marburg GmbH, Philipps-Universität Marburg, Marburg

Fallberichte:

Ein zunehmender Anteil von Patienten mit chronischen Schmerzen wird mittels Morphingabe analgetisch behandelt. Es gibt Hinweise dafür, dass Tagesbefindlichkeitsstörungen bei diesen Patienten vor allem durch Atmungsstörungen im Schlaf bedingt sind. Am Beispiel von drei Patienten mit Langzeitopiattherapie und deutlicher Hypersomnie am Tage werden die Polysomnografien vor und unter nächtlicher Beatmungstherapie dargestellt. Als auffällige Befunde konnten zentrale Atmungsstörungen einhergehend mit vermindertem Tief- und REM-Schlaf objektiviert werden. Unter der eingeleiteten nicht-invasiven Beatmungstherapie fand sich eine deutliche Verbesserung des respiratorischen Status mit Zunahme des Tiefschlafs und moderater Abnahme der Hypersomnie. Bei Patienten mit chronischer Opioidtherapie und Hypersomnie sollte an das Vorliegen zentraler Atmungsstörungen gedacht werden.