Pneumologie 2010; 64 - A2
DOI: 10.1055/s-0030-1267743

Aufzeichnung und Auswertung der Staudruckmessung im Hinblick auf die Anwendung der AASM-Richtlinien

D Körber 1, J Kerl 1, D Dellweg 1, M Klauke 1, D Köhler 1
  • 1Fachkrankenhaus Kloster Grafschaft, Schmallenberg

Einleitung: Mit der Einführung der AASM-Regeln als Standard für DGSM-akkreditierte Schlaflabore werden erstmals Auswertekriterien für die Interpretation der nasalen Staudruckmessung in der kardiorespiratorischen Polysomnografie eingeführt. Diese gelten für die Beurteilung von Hypopnoen. Die hier vorgestellte Arbeit untersucht, inwiefern die bisher eingeführte Staudruck-Messtechnik zu einem standardisierten Atemflusssignal führt, an dem ein entsprechendes Regelwerk Anwendung finden kann.

Methoden: Ein standardisiertes Atemsignal wird mittels einer Sinuspumpe erzeugt. Dieses gelangt durch einen Kunstkopf aus Gießsilikon in standardisierte nasale Atemöffnungen. Es erfolgt eine Atemflussmessung über verschiedene angelegte nasale Staudruckaufnehmer, sowie als Referenz gleichzeitig über einen Pneumotachygraphen. Beide Signale werden anhand der Kurvenformen verglichen. Mögliche Unterschiede werden im Hinblick auf das Verhältnis von Größe der Atemöffnung zu Außendurchmesser des Staudruckaufnehmers sowie auf den möglichen Einfluss der Signalverstärkung und Filterung des Druckwandlers analysiert.

Ergebnisse: Die Kurven von Staudruckmessungen weisen, unabhängig von der verwendeten nasalen Kanüle, systematische Abweichungen vom Referenzsignal aus dem Pneumotachygraphen auf. Besonders starke Verzerrungen treten bei niedrigen Atemflüssen auf, wie zu Beginn und Ende eines Atemzuges. Ab einem bestimmtem Mindestatemfluss können die Staudruckmessungen in der Regel mit dem Messsignal aus dem Pneumotachygraphen gut in Deckung gebracht werden.

Schlussfolgerung: Bei der Verwendung der nasalen Staudruckmessung erscheint eine Kalibrierung des resultierenden Atemflusssignals mit einem Referenzsignal aus einem Pneumotachygraphen angezeigt. Vorzügliche Ergebnisse, unabhängig von der verwendeten nasalen Kanüle, liefert der Pneumoflow Druckwandler mit stufenloser Verstärkungsanpassung. Eine Prüfung auf eine mögliche Signalverzerrung durch bestimmte Filtereinstellungen oder durch die verwendete Linearisierungselektronik sollte am Referenzsignal erfolgen. Die Regeln bezüglich Reduktion auf 30% bzw. 50% des Maximalflusses bei Normalatmung erscheinen problemlos anwendbar.