Ultraschall Med 2010; 31 - P10_05
DOI: 10.1055/s-0030-1266864

Aktuelle Praxis zur Durchführung ultraschallgezielter Punktionen an deutschen Krankenhäusern: Ergebnisse einer Befragung an 175 Kliniken

S Van der Ham 1, MM Haenle 1, R Blagieva 1, W Kratzer 1
  • 1Universitätsklinikum Ulm, Zentrum für Innere Medizin, Klinik für Innere Medizin I, Ulm

Problemstellung: Ultraschallgesteuerte Punktionen werden täglich vielfach in deutschen Kliniken durchgeführt. Leider gibt es für dieses alltägliche Verfahren bisher keine aktuellen Leitlinien oder Empfehlungen. Im Rahmen einer Befragung an deutschen Kliniken mit eigener Gastroenterologie oder einer Bettenzahl größer 500 wurde die aktuelle Praxis bei ultraschallgezielten Punktionen untersucht.

Patienten und Methode: Es wurden 349 deutsche Kliniken mit einem Fragebogen zur aktuellen Praxis bei der Durchführung ultraschallgezielter Punktion angeschrieben, die Rücklaufquote betrug 50,2% (n=175).

Ergebnisse: Insgesamt 50% der Kliniken verwenden zur Durchführung ultraschallgezielter Punktionen einen Punktionsschallkopf und 35% einen ansteckbaren Punktionsaufsatz. Präinterventionell fordern 79% der Kliniken eine Mindestthrombozytenzahl von 50.000/µl (Range 40 000–120 000/µl). Lediglich 49% der Kliniken legen vor Intervention einen venösen Zugang. Eine Lokalanästhesie führen 81,0% der Kliniken durch. Immer eine Analgosedierung wird in 19% und in 58% bei Bedarf eingesetzt. Die postinterventionelle Nachbeaobachtungszeit reicht von 2–24 Stunden.

Schlussfolgerungen: Unsere Ergebnisse zeigen, dass bei Vorbereitung, Vorgehen während der Punktion und Nachsorge bei ultraschallgezielten Punktionen erhebliche Unterschiede in der täglichen Praxis an deutschen Kliniken bestehen.