Ultraschall Med 2010; 31 - V11_04
DOI: 10.1055/s-0030-1266859

Pyelonephritis–eine sonografische Diagnose

G Kunze 1
  • 1Klinik für Innere Medizin I, Schwarzwald-Baar Klinikum Villingen-Schwenningen GmbH, Villingen-Schwenningen

Problemstellung: Die Pyelonephritis ist üblicherweise gekennzeichnet durch typische klinische Beschwerden (Fieber, Flankenschmerz und Dysurie) in Verbindung mit laborchemischen Entzündungszeichen im Blut und dem Nachweis von Leukozyten und Bakterien im Urin.

Allerdings können die klinischen Beschwerden auch diskret und unspezifisch sein, sodass bei Patienten mit septischem Krankheitsbild im Rahmen der Fokussuche ergänzende bildgebende Verfahren zum Einsatz kommen.

Patienten und Methode:

Ergebnisse: Der sonografische Nachweis einer gestauten Niere führt rasch zur Diagnosestellung, die zugrunde liegende Ursache kann darüberhinaus identifiziert werden. Allerdings tritt das Krankheitsbild auch bei freiem Harnabfluss auf. Die sonografischen Zeichen der Pyelonephritis bei nicht gestauter Niere können sehr diskret sein und werden auf Anhieb nicht immer erkannt (Schwellung und Echogenitätsveränderungen des Nierenparenchyms, Pyelonwandverdickung, echoarme Infiltrate im Nierenbecken, farbdopplersonografisch verminderte Perfusion des Nierenparenchyms). Radiologische Verfahren wie die CT und die MRT zeigen ebenso wie die Szintigrafie Perfusionsstörungen in der entzündeten Niere, dies ermöglicht die Diagnosestellung mit einer hohen Sensitivität und Spezifität. In Analogie zu diesen radiologischen Verfahren gelingt es auch mithilfe der Kontrastmittelsonografie die o.g. Perfusionsstörungen nachzuweisen und zwar mit einer deutlich besseren Sensitivität als dies mit der Farbdopplersonografie möglich ist.

Schlussfolgerungen: Entscheidend für das Erkennen einer Pyelonephritis bei nicht gestauter Niere ist, frühzeitig auch bei unspezifischer Klinik das Krankheitsbild differentialdiagnostisch in Erwägung zu ziehen, die nativen sonografischen Zeichen zu suchen und gegebenenfalls die Verdachtsdiagnose mit Hilfe von Echosignalverstärkern durch Nachweis der typischen Perfusionsstörungen zu erhärten.