Ultraschall Med 2010; 31 - V11_02
DOI: 10.1055/s-0030-1266857

Aus- und Weiterbildungssituation an deutschen Universitätskliniken in der Abdomensonografie – Vergleich 1999–2009

R Blagieva 1, W Kratzer 1, M Lohmann 1, MM Haenle 1
  • 1Universitätsklinikum Ulm, Zentrum für Innere Medizin, Klinik für Innere Medizin I, Ulm

Problemstellung: Ziel der Untersuchung war eine aktuelle Bestandsaufname über die Aus- und Weiterbildungssituation in der Abdomensonografie an den deutschen Universitäts- bzw. Hochschulkliniken zu erhalten und mit Daten aus dem Jahr 1999 vergleichend auszuwerten.

Patienten und Methode: Im Rahmen einer Umfrage wurden an allen 36 deutschen Universitäts- bzw. Hochschulkliniken Angaben zu den Themenkomplexen technische Ausstattung, Ausbildung der Studierenden, Weiterbildung der Ärzte und Qualitätssicherung erfragt. Die Rücklaufquote betrug 86%.

Ergebnisse: Pro Klinik stehen derzeit durchschnittlich 4 Ultraschallgeräte zur Verfügung, davon sind 2% Low-End-, 13% Mittelklasse- und 86% High-End-Geräte. Im Vergleich zu 1999 hat sich die Qualität der Ultraschallgeräte, bei gleicher Anzahl, verbessert. Der Anteil an High-End-Geräte hat sich deutlich erhöht (1999; 4,1 Geräte ; 6% Low-End-, 66% Mittelklasse-, 28% High-End-Geräte). Eine Weiterbildung für Ärzte im Ultraschall erfolgt an 94% der Kliniken ganztägig (1999: 69%) über einen Zeitraum von durchschnittlich 6,1 Monaten (1999: 4,3 Monate). Im Jahr 2009 wurden pro Klinik durchschnittlich 4,7 Ärzte/-innen im Ultraschall ausgebildet. Im Jahr 1999 waren es noch 5,6 pro Klinik. An allen Kliniken werden mittlerweile Qualitätssicherungsmaßnahmen durchgeführt (1999: 86%), vor allem Fallbesprechungen, Nachuntersuchung durch einen Oberarzt und Befundabgleich mit anderen Abteilungen. Die DEGUM scheint weiterhin nicht ausreichend an den Universitätskliniken vertreten zu sein, da lediglich 19% (1999: 11%) der Leiter/-innen von Ultraschallabteilungen DEGUM-Seminarleiter sind.

Schlussfolgerungen: Im Bereich der Abdomensonografie hat sich an deutschen Universitätskliniken im Vergleichszeitraum die Ultraschallgeräteausstattung sehr und die Ausbildungssituation leicht verbessert. Ebenfalls erfreulich hat sich die Ausbildungssituation bei den Studierenden entwickelt. Die deutsche Gesellschaft für Ultraschall in der Medizin ist weiter an den Universitätskliniken unterrepräsentiert.