Ergebnisse einer Ganzkörper-Elektromyostimulation bei Patienten mit einer koronaren Herzerkrankung

Hintergrund: Patienten mit einer koronaren Herzerkrankung sind oftmals bei der Durchführung dynamischer Trainingsarten (Joggen, Rad fahren etc.) durch einen raschen Anstieg der Herzfrequenz limitiert und erreichen nicht die für ein effektives körperliches Training notwendige Belastungsstufe. Ziel: Überprüfung der Wirksamkeit einer Ganzkörper-Elektrostimulation auf Veränderungen in der fahrradspiroergometrisch ermittelten individuellen anaeroben Schwelle. Methode: Mittels der Miha-Bodytec Stimulationseinheit, mit welcher synchron 8 große Muskelgruppen zur Kontraktion gebracht werden. Die Stimulationsparameter wurden für unsere Studie mit 80Hz und 300µ s bei 4s Anregung und 4s Pause. Die Amplitude (mA) wurde von den Patienten selbst gewählt, so dass die subjektive Empfindung „Muskelkontraktion/Stromempfinden“ auf die Stufe 8 einer 10-stufigen Skala eingestellt wurde. Das Training wurde 2-mal pro Woche je 20 Minuten durchgeführt mit der ersten Auswertung nach 20 Trainingseinheiten. Ergebnisse: Während der Trainingsdauer konnten wir eine deutliche Steigerung der Sauerstoffaufnahme an der anaeroben Schwelle (VO2at) bestimmen. Die VO2at lag am Beginn der Trainingsphase bei 19,39ml/kg/KG (±5,3) und stieg am Ende des Trainingszyklus auf 24,25ml/kg/KG (±6,34). Dies bedeutet eine Steigerung der VO2at auf 125,36% gegenüber dem Ausgangswert. In der Spitze konnten wir eine Zunahme der VO2at um 96% beobachten. Die down-Regulation des Blutdruckes, hier vor allem des diastolischen Blutdruckes war gleichsam signifikant reduziert wie durch etablierte pharmakologische Therapieansätze (z.B. ACE-Hemmer). Allerdings umfassen die Ergebnisse natürlich nur den Zeitraum der Untersuchung. Schlussfolgerung: Die Untersuchung zeigt erstmalig die Wirkung von EMS-Training bei Patienten mit einer Herzerkrankung. Die gewählte Trainingsform birgt ein völlig neues vielversprechendes hochwirksames Potenzial in der Therapie der Herzinsuffizienz. Leider ist die Trainingsform recht aufwändig und daher nicht für alle Herzpatienten zugänglich.