Zeitschrift für Palliativmedizin 2010; 11 - P148
DOI: 10.1055/s-0030-1265483

Was verändert sich durch ein interdisziplinäres Masterstudium in Palliative Care?

G Bollig 1, 2, A Ester 3
  • 1Institut für chirurgische Wissenschaften, Haukeland Universitätskrankenhaus, Bergen, Norway
  • 2Bergen Rotes Kreuz Pflegeheim, Bergen, Norway
  • 3Sunniva Klinik für Palliativmedizin, Bergen, Norway

Fragestellung: Ausgangspunkt war die Frage nach Auswirkungen und Veränderungen, welche AbsolventInnen nach einem Masterstudium in Palliative Care erleben.

Methodik: AbsolventInnen eines interdisziplinären Masterstudiengangs in Palliative Care an der Universität Klagenfurt/IFF Wien haben im Rahmen einer Gruppendiskussion folgende Frage beantwortet: Was hat sich verändert durch das Masterstudium in Palliative Care? Das Diskussionsprotokoll wurde stichwortartig erstellt. Die genannten Inhalte wurden in Kategorien eingeteilt.

Ergebnis: Die Qualifikation durch das Studium führt zu Veränderungen im beruflichen Umfeld. Typische Folgen sind Arbeitsplatzwechsel, verbesserte Karrieremöglichkeiten am gleichen Arbeitsplatz, Gehaltserhöhungen, sowie Anfragen nach Dozententätigkeit. Teamarbeit wird als zentral erlebt. Berufliche Netzwerke werden erkannt und ausgebaut. Es wird von den AbsolventInnen mehr reflektiert, sowohl beruflich, als auch privat. Berichtet wird über eine veränderte Sichtweise, hin zu interdisziplinärer Zusammenarbeit und ‘Multiperspektivität’. Die Infragestellung von Organisationsstrukturen, Routinen und Qualitätsansprüchen enthält ein Konfliktpotential, kann aber andererseits zu neuen Arbeitsweisen und zur Qualitätsverbesserung führen. Sowohl im persönlichen wie im fachlichen Bereich wird über mehr (Selbst)sicherheit berichtet. Viele Teilnehmerinnen und Teilnehmer berichten über ein erhöhtes Ansehen, mehr Durchsetzungskraft und größere Autorität in der Öffentlichkeit.

Schlussfolgerung: Das interdisziplinäre Masterstudium in Palliative Care führt häufig zu beruflichen und privaten Veränderungen. Oft sind diese positiv im Sinne von Karrieremöglichkeiten oder erhöhtem Ansehen. Es gibt jedoch auch Konflikte. Bei den AbsoventInnen verstärkt sich die Bereitschaft zur Reflexion, interdisziplinärer Teamarbeit und Netzwerkbildung.