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DOI: 10.1055/s-0030-1265481
Sind Wissen, Meinungen und Einstellungen junger Erwachsener zur Palliativmedizin abhängig vom soziokulturellen Hintergrund?
Viele Studien wurden durchgeführt, um die Einstellung und Haltung unterschiedlicher Gruppen der Bevölkerung zur Palliativmedizin zu eruieren. Befragungen von Schülern, die am Anfang ihrer Ausbildung stehen, existieren bisher noch nicht.
Fragebögen mit allgemeinen Fragen zum Thema Tod und Sterben, sowie mit speziellen Fragen zur aktiven, passiven und indirekten Sterbehilfe und Beihilfe zum Suizid wurden unter jungen Erwachsenen in unterschiedlichen Schulformen verteilt.
Es zeigte sich, dass der soziokulturelle Hintergrund – festgemacht an den Kriterien „Schulform, Geschlecht und religiöse Einstellung“– in dieser Erhebung allenfalls eine marginale Rolle spielte.
Die vorliegende Studie macht jedoch deutlich, dass das Thema Sterben bei jungen Menschen einen sehr hohen Stellenwert hat. Sie offenbart aber auch eine große Unsicherheit, Sterbenden zu begegnen oder sie gar zu begleiten. Der Tod wird nicht als etwas zum Leben gehörendes, sondern als etwas bedrohliches, Angst besetztes empfunden.
Junge Menschen ohne Kontakt zur Palliativmedizin befürworten in hohem Maße Sterbehilfe.
Es ist somit sicherlich sinnvoll, im Rahmen der schulischen Ausbildung Tod und Sterben aktiv anzusprechen und jungen Menschen Hilfestellung zu geben, mit diesem Thema umzugehen.
Das könnte in den Religions- oder Ethikunterricht sowohl in der Berufsschule, als auch am Gymnasium implementiert werden.