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DOI: 10.1055/s-0030-1265466
Der Schatz dieser Weiterbildung ist das Multiprofessionelle
Fragestellung: Evaluation des multiprofessionellen Ansatzes in der 200h umfassenden Zusatzweiterbildung Pädiatrische Palliativversorgung (PPV) nach dem „Dattelner Curriculum“.
Methodik: Im Zeitraum 2007–09 wurden 5 Kurse mittels Methodentriangulation evaluiert. Die Auswertung der leitfadenorientierten Fokusgruppeninterviews erfolgte inhaltsanalytisch. Zum Kursende wurden 14 Fokusgruppeninterviews mit insgesamt 23 Ärzten, 31 Pflegenden und 6 psychosozialen Mitarbeitern aus unterschiedlichen pädiatrisch-palliativen Versorgungssettings durchgeführt.
Ergebnis: Folgende Themenbereiche waren von besonderer Bedeutung:
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„Der multiprofessionelle Ansatz ist ein Muss.“ Die Teilnehmer aller Professionen halten den gemeinsamen Unterricht in der Zusatzweiterbildung PPV für absolut notwendig.
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„Mensch, so habe ich das noch nie gesehen.“ Perspektivenwechsel der Professionen (durch Rollenspiele, Fallbeispiele und Praxisbeschreibungen) bewirkt Einstellungsänderung. Diese führt zu mehr Verständnis, Akzeptanz und Wertschätzung für die unterschiedlichen Aufgaben- und Verantwortungsbereiche in der PPV und zeigt innovative Problemlösungen auf.
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„Für ethische Diskussionen sind Meinungen anderer Berufsgruppen wichtig.“ Das Einbeziehen und Abwägen verschiedener Perspektiven sind für ethische Entscheidungen unabdingbar.
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„Ich hätte mehr Fachspezifisches für mich gewollt und gebraucht.“ Einige Teilnehmer fordern mehr Angebote für ihren spezifischen Wissensbedarf.
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„Positive Effekte, die ich direkt umsetzen kann, sind Austausch und Kontakte.“ Informelles Lernen und Netzwerkbildung helfen beim Theorie-Praxis-Transfer.
Schlussfolgerung: Die Evaluationsergebnisse zeigen, dass der gemeinsame Unterricht verschiedener Professionen für die PPV als dringend erforderlich bewertet wird. Dem Wunsch nach punktuellen berufsgruppenspezifischen Vertiefungsangeboten (z.B. nach speziellen schmerztherapeutischen Verfahren) wird zukünftig nachgekommen.