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DOI: 10.1055/s-0030-1265457
Portfoliobasiertes Ausbildungsprogramm für das Praktische Jahr (PJ) in der Palliativmedizin
Hintergrund: Seit Kurzem ist Palliativmedizin (PM) als dreizehnter Querschnittsbereich (Q13) Pflichtlehr- und Prüfungsfach der Ärztlichen Approbationsordnung (ÄAppO). Damit wird auch die Zahl Studierender im Praktischen Jahr (PJ) auf Palliativstationen steigen. Die PJ-Studierenden werden mit einer hohen Dichte an Leiderfahrungen konfrontiert. Die Wahrnehmung der Verantwortung für eine enge Supervision in dieser sensiblen Phase führte am Lehrstuhl für Palliativmedizin in Köln zur Entwicklung eines portfoliobasierten Ausbildungsprogramms für das PJ in der PM.
Projektbeschreibung: Erster Schritt war eine im WS 2009/10 durchgeführte Bedarfsanalyse bei der Zielgruppe und den beteiligten Dozentinnen und Dozenten. Die schriftliche Formulierung von Erwartungen und Zielen sowie die Ergebnisse der Umfrage waren die Grundlage für die Konzeption des Programms. Neben ausführlichem Einführungsgespräch, kontinuierlicher Zuteilung zu einem persönlichen Mentor, regelmäßiger strukturierter Rückmeldung sind wöchentliche eigene PJ-Fortbildungen (Vorstellung eines selbstständig betreuten Patienten, Diskussion des Vorgehens, ggf. anhand einer Literaturrecherche, Kurzvorträge zu Kernthemen der Palliativmedizin) und die fortlaufende Dokumentation der Ausbildung im Portfolio die Kernelemente des Programms. Besonderen Stellenwert hat das Portfolio als ein den Lernprozess begleitendes Lehr-, Lern- und Evaluationsinstrument. Neben allgemeinen Informationen zum Ablauf des Abschnitts beinhaltet es als wichtigsten Bestandteil eine strukturierte Sammlung von Lernzielen in den Bereichen Wissen, Fertigkeiten und Haltung. Das vorausgesetzte und zu erreichende Kompetenzniveau sind jeweils klar definiert. Das 60-seitige Buch im Kitteltaschenformat ist hierbei sowohl strukturierte Lernhilfe als auch Dokumentations- und Reflexionsinstrument. Nach Evaluation der Pilotversion im SS 2010 soll das Portfolio auch den anderen Einrichtungen in Deutschland zur Verfügung gestellt werden.