Zeitschrift für Palliativmedizin 2010; 11 - P112
DOI: 10.1055/s-0030-1265452

Palliativmedizin zwischen Anspruch und Wirklichkeit

A Modler 1, S Drenckhan 1, D Hähling 1
  • 1Helios-Klinik Schwerin, Onkologie/Hämatologie, Schwerin, Germany

Der modernen Palliativmedizin ist es gelungen, den Anspruch– die Vision von Cicely Saunders Realität werden zu lassen: „Raum schaffen“ für die Begleitung Schwerstkranker und Sterbender.

Die wachsende Anzahl von Palliativstationen im stationären Bereich, auf hohem fachlichen Niveau, mit hervorragender personeller Ausstattung zeigt, wie ganzheitliche Medizin gestaltet werden kann. Hier wird Wichtiges geleistet.

Und die Wirklichkeit?

Den begrenzten palliativmedizinischen Betten steht eine wachsende Zahl von Patienten mit palliativmedizinischer Behandlungsindikation gegenüber. Weiterentwicklungen in der modernen Onkologie haben Einfluss auf bisherige palliativmedizinische Therapieoptionen genommen. Onkologie und Palliativmedizin haben in ihrem Handeln an Trennschärfe verloren. Ähnliche Entwicklungen verzeichnen wir bei nicht-onkologischen, das Leben begrenzenden Erkrankungen. Es entsteht ein stetig wachsender palliativer Handlungsbedarf, der durch herkömmliche Anschluss- oder Alternativkonzepte nicht zu erfüllen ist.

„Patienten sterben auf Normalstationen!“

Palliativmedizin findet früh und überwiegend im akutmedizinischen, stationären Bereich statt!

Im Vortrag wird das palliativmedizinische Behandlungskonzept einer hämatologisch/onkologischen Abteilung mit 39 Akutbetten, mit Tagesklinik und Ambulanz eines großen Versorgungskrankenhauses, mit vorwiegend ländlichem Einzugsgebiet vorgestellt. Wir berichten über Möglichkeiten und Grenzen unserer Arbeit und über unsere Visionen, Grenzen zu überwinden.