Zeitschrift für Palliativmedizin 2010; 11 - P110
DOI: 10.1055/s-0030-1265450

Spezialisierte ambulante pädiatrische Palliativversorgung – Eine flächendeckende Umsetzung in Niedersachsen

N Eulitz 1, K Kremeike 2, A Sander 3, D Reinhardt 3
  • 1Universitätsmedizin Göttingen, Palliativmedizin, Göttingen, Germany
  • 2Medizinische Hochschule Hannover, Netzwerk für die Versorgung schwerkranker Kinder e.V., Hannover, Germany
  • 3Medizinische Hochschule Hannover, Pädiatrische Hämato-Onkologie, Hannover, Germany

Fragestellung: Bei der spezialisierten ambulanten Palliativversorgung (SAPV) ist den „besonderen Belangen von Kindern“ Rechnung zu tragen. Von der Pädiatrischen Palliativ-AG Niedersachsen/Bremen wurde dazu ein Konzept zur flächendeckenden spezialisierten ambulanten pädiatrischen Palliativversorgung (SAPPV) erarbeitet.

Methode: In der multiprofessionellen Palliativ-AG arbeiten mehr als 30 Mitglieder aus allen großen niedersächsischen Kinderkliniken, sozialpädiatrischen Zentren, psychosozialen Diensten, ambulanten Kinderkrankenpflegediensten und ambulanten Kinderhospizdiensten zusammen. Als Träger der SAPPV-Strukturen in Niedersachsen wurde die gemeinnützige Unternehmergesellschaft „Betreuungsnetz schwerkranker Kinder“ (haftungsbeschränkt; UG(h)) gegründet.

Ergebnis: Mit einem zentralen Koordinierungsbüro für die Organisation und Administration übernehmen verschiedene regionale Teams, bestehend aus Pflegediensten, Fachärztinnen und Mitarbeitern des psychosozialen Dienstes die Betreuung der Kinder und Jugendlichen. Die regionalen SAPPV-Teams leisten die Patientenversorgung in enger Zusammenarbeit mit den Basisversorgern und ehrenamtlichen Diensten. Diese Integration bestehender Strukturen, die Bündelung der Kompetenz und eine gute Vernetzung haben ein gemeinsames und einheitliches Gesamtkonzept für Niedersachsen/Bremen ermöglicht.

Über dieses Konzept wurde seit April 2009 mit den gesetzlichen Krankenkassen in Niedersachsen verhandelt. Der Vertragsabschluss mit den gesetzlichen Krankenkassen erfolgt zum 01.04. 2010.

Schlussfolgerungen: Für eine flächendeckende Umsetzung der SAPPV in Niedersachsen bietet das integrative Konzept einen innovativen, praktikablen sowie wissenschaftlich und durch ein umfassendes Qualitätsmanagement begleiteten Lösungsansatz.