Zeitschrift für Palliativmedizin 2010; 11 - P93
DOI: 10.1055/s-0030-1265436

Joined Forces – die übergreifende multidisziplinäre Versorgung von Palliativpatienten im Raum Landshut

W Sandtner 1, T Grantz 2, U Vehling-Kaiser 3, M Flieser-Hartl 4, D Greif 3, M Anetseder 5, F Käser 6
  • 1Krankenhaus Landshut-Achdorf, Palliativmedizin, Landshut, Germany
  • 2Krankenhaus Landshut-Achdorf, Qualitätsmanagement, Landshut, Germany
  • 3Gemeinschaftspraxis für Hämatologische und Onkologische Therapie (HOT), Landshut, Germany
  • 4Krankenhaus Landshut-Achdorf, Klinikleitung, Landshut, Germany
  • 5Krankenhaus Landshut-Achdorf, Anästhesiologie, Landshut, Germany
  • 6Krankenhaus Landshut-Achdorf, Gastroenterologie, Landshut, Germany

Fragestellung: Wie kann interdisziplinäre Zusammenarbeit zur Betreuung von Palliativpatienten gelingen?

Methodik: Beschreibung von praktizierter und erfolgreicher Kooperation zwischen stationären und ambulanten palliativmedizinischen Versorgungsstrukturen.

Ergebnis: Bis zum Juli 2009 existierte in Landshut eine weitgehend individuelle und unabhängige Palliativversorgung sowohl im ambulanten als auch im stationären Bereich.

Die stationäre Versorgung der Patienten wird durch die Palliativstation im Krankenhaus Achdorf gewährleistet. Das Einzugsgebiet der Palliativstation umfasst einen Umkreis von ca. 60km.

Die ambulante palliativmedizinische Versorgung wird durch eine hämatologisch-onkologisch-palliativmedizinische Praxis (HOT) gewährleistet.

Beide Institutionen bemühten sich unabhängig voneinander, die Versorgung im häuslichen Umfeld oder einer Pflegeeinrichtung zu organisieren und zu optimieren.

Als Verbindungsglied dient die sog. „Landshuter Brückenpflege“.

Die Ausbildung und Förderung der AAPV und SAPV erfolgt seit Jahren über die palliativmedizinische Praxis.

Die gemeinsamen Bemühungen um eine intensive und optimale Betreuung der Palliativpatienten veranlasste beide Instiutionen über ein gemeinsames Konzept nachzudenken und die Realisierung desselben durchzusetzen. In diesem Zusammenhang werden Patienten der Palliativstation vom behandelnden Oberarzt und den Onkologen gemeinsam betreut. Durch diese Vernetzung von ambulanter und stationärer Versorgung wird für die Patienten nicht nur ein vertrauensvolles Umfeld geschaffen, sondern auch Informationsverluste und Doppeluntersuchungen vermieden. Der Erfolg zeigt sich in einer hohen Patientenzufriedenheit, ansteigenden Belegungszahlen und an einer abnehmenden Mortalitätsrate.

Schlussfolgerung: Statt des beobachteten, häufigen Neben- oder gar Gegeneinanders halten wir das kollegiale Miteinander zum Wohl der gemeinsamen Patienten für sinnvoll, angebracht und äusserst konstruktiv.