Zeitschrift für Palliativmedizin 2010; 11 - P63
DOI: 10.1055/s-0030-1265409

Grenzen wahrnehmen, respektieren, vermitteln – Fallbeispiele aus dem Alltag der Ambulanz eines universitären KrebsCentrums

H Günther 1
  • 1Medizinische Fakultät TU Dresden, Medizinische Klinik und Poliklinik I, Dresden, Germany

Vor dem Hintergrund unrealistischer Erwartungen an die Medizin und dem Geist der Machbarkeit auch in der Medizin selbst erscheint es – auch im Hinblick auf den gebotenen sinnvollen Ressourceneinsatz in der alternden Gesellschaft – dringender denn je, Grenzen wahrzunehmen, zu respektieren und zu vermitteln: Grenzen der Therapie, Grenzen des Lebens. In der Arbeit wird – wenn auch im gewissen Kontrast zum Kongreßthema – postuliert, dass Palliativmedizin in besonderem Maße fähig und berufen ist, sich dieser Aufgabe zu stellen. Sie sollte sich ihr daher konsequent widmen und diese Fähigkeiten in andere Fachgebiete hineintragen sowie mithelfen, dabei strukturierte Methoden zu entwickeln. Eine zentrale Bedeutung haben dabei die Definition eines realistischen Therapiezieles und die Abwägung von therapeutischen Alternativen unter Einbeziehung des Patienten. Voraussetzung dafür sind die klinische Erfahrung bei der Bewertung von Prognose und Nutzen-Risiko-Relation therapeutischer Optionen sowie kommunikative Kompetenz. Dies wird an Fallbeispielen erläutert.