Zeitschrift für Palliativmedizin 2010; 11 - P47
DOI: 10.1055/s-0030-1265396

Spezialisierte Palliativversorgung im Pflegeheim– Erfahrungen der Palliativstation am Roten Kreuz Pflegeheim Bergen, Norwegen

G Bollig 1, 2, Å Nordstrønen 2, AK Øren 2
  • 1Institut für chirurgische Wissenschaften, Haukeland Universitätskrankenhaus, Bergen, Norway
  • 2Bergen Rotes Kreuz Pflegeheim, Palliativstation, Bergen, Norway

Fragestellung und Hintergrund: Ausgangspunkt der Untersuchung war die Frage: Welche Patienten erhalten spezialisierte Palliativversorgung auf der Palliativstation des Roten Kreuz Pflegeheim Bergen und was kennzeichnet diese? Hierzu werden die Organisation der Abteilung und die Charakteristika stationärer behandelter Patienten dargestellt. Am Bergen Roten Kreuz Pflegeheim gibt es seit 2000 eine spezialisierte Palliativstation mit acht Kurzzeitplätzen und sechs Langzeitplätzen. Die acht Kurzzeitplätze sind Patienten mit Bedarf für spezialisierte Palliativversorgung vorbehalten.

Methodik: Daten von allen Patienten der Palliativstation wurden retrospektiv anhand ihrer Krankenakten registriert. Folgende Daten wurden gesammelt: Anzahl der Patienten im Jahr 2007, Alter, Geschlecht, Diagnosen, Aufenthaltsdauer auf der Palliativstation, WHO/ECOG-Status bei Aufnahme, etc.

Ergebnis: Im Jahr 2007 wurden 83 Patienten auf der Palliativstation des Roten Kreuz Pflegeheims in Bergen behandelt. 4 Patienten hatten mehrere Aufenthalte in der Abteilung. 68 Patienten verstarben während des Aufenthaltes, 8 wurden nach Hause entlassen und 6 wurden in Pflegeheime verlegt, einer in ein Krankenhaus. 98% der aufgenommenen Patienten hatten eine Krebsdiagnose.

Schlussfolgerung: Obwohl viele alte Menschen Bedarf für Palliativversorgung haben, litt die Mehrzahl der auf die spezialisierte Palliativstation aufgenommenen Patienten an Tumorerkrankungen. Mögliche Ursachen hierfür könnte die mangelnde Aufmerksamkeit für notwendige Palliativversorgung für Patienten ohne Tumorerkrankungen sein sowie die häufig komplexeren Problemstellungen bei älteren Patienten mit Tumorleiden.