Der maligne Pleuraerguss stellt ein alltägliches onkologisches und palliativmedizinisches
Problem dar. Betroffene Patienten haben eine mittlere Lebenserwartung im Bereich einiger
Monate. Die Symptome, vor allem Atemnot, können sehr belastend sein. Als Behandlung
der Wahl gilt die chemische Pleurodese mit Talkum, durchgeführt im Rahmen einer Thorakoskopie
oder über eine Thoraxdrainage. Aufgrund der teils erheblichen Nebenwirkungen und dem
meist längeren Krankenhausaufenthalt kann die Methode unter palliativmedizinischen
Aspekten nicht als optimal bezeichnet werden. Seit einigen Jahren steht in Form getunnelter
Dauerdrainagen (PleurX®) eine komplementäre Methode zur Behandlung maligner Pleuraergüsse
zur Verfügung. Die Anlage dieser Drainagen ist technisch einfach und erfolgt in Lokalanästhesie.
Über ein Spezial-Ventil werden Sogflaschen angeschlossen, so dass Patienten, Angehörige
oder Pflege-/Hospizdienst den nachlaufenden Erguss auf einfache und sichere Weise
zu Hause regelmäßig ablassen können. Dazwischen ist die Drainage abgestöpselt und
kommt über der Kleidung nicht zum Vorschein. Außer selten auftretenden Infektionen
(Haut, Empyem) sind keine relevanten Komplikationen bekannt. Eine Symptomkontrolle
gelingt bei bis zu 90% der Patienten. In bis zu 50% der Fälle kommt es im Verlauf
zu einer Spontanpleurodese, die dann das Entfernen der Drainage erlaubt. Prospektive
Studien zum Vergleich dieser Methode mit der Talkum-Pleurodese liegen bisher nicht
vor. In der eigenen Institution wurden bisher 47 Patienten mit einem PleurX®-Katheter
versorgt. Zusammenfassend stellen getunnelte Dauerdrainagen ein einfaches und sicheres
Verfahren zur Behandlung maligner Pleuraergüsse gerade bei Patienten in reduziertem
Allgemeinzustand dar und sollten daher auch in der Palliativmedizin eine weitere Verbreitung
finden.