Z Gastroenterol 2010; 48 - P682
DOI: 10.1055/s-0030-1264121

Angiosarkom der Leber – ein seltener hochmaligner Tumor – Diagnostik und operative Therapie bei einem spontan mehrzeitig rupturierten rechtsseitigen hepatischem Angiosarkom

KC Diederich 1, W Krings 2, R Schmidt 1
  • 1St. Vincenz-Krankenhaus GmbH Paderborn, Lehrkrankenhaus der Georg-August-Universität Göttingen, Klinik für Allgemein-, Visceral- und Gefäßchirurgie, Paderborn, Germany
  • 2St. Vincenz-Krankenhaus GmbH Paderborn, Lehrkrankenhaus der Georg-August-Universität Göttingen, Klinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie/Neuroradiologie, Paderborn, Germany

Einleitung: Angiosarkome zählen zu den seltenen hochmalignen Lebertumoren. Häufig werden diese Tumoren erst im weit fortgeschrittenen Stadium zufällig oder bei Beschwerden bedingt durch das Größenwachstum, wie z.B. Organverdrängung und konsekutiven Leberfunktionsstörungen, diagnostiziert. Die therapeutischen Möglichkeiten sind in diesen Stadien zumeist eingeschränkt.

Ziele: Stellenwert, Diagnostik und Therapie dieses Krankheitsbildes sollen an einem exemplarischen Einzellfall aus dem letzten Jahr vorgestellt werden.

Methodik: Der spezielle Fall: Eine 73-jährige Patientin wird mit seit 7 Tagen anhaltenden abdominalen Beschwerden vorstellig. Sonografisch findet sich eine unklare Leberraumforderung rechts mit freier Flüssigkeit. Im CT wird der Befund primär wie ein mehrfach spontan rupturiertes Hämangiom bewertet. Nach primär konservativer Therapie fällt im Verlauf die Entscheidung zur Resektion aufgrund der erneuten Perforationsgefahr. Intraoperativ wird der Verdacht auf ein Malignom geäußert.

Ergebnis: Die Histologie bestätigt ein hepatisches Angiosarkom G3 nach mehrzeitiger Ruptur. Die Patientin wurde 13 Tage postoperativ mit primärer Wundheilung in die Nachsorge entlassen.

Schlussfolgerungen: Raumforderungen der Leber, soweit sie bildgebungstechnisch nicht mit letzter Sicherheit einzuordnen sind, bedürfen einer bioptischen oder ggfs. auch operativen Dignitätsklärung und daraus resultierenden weiteren Behandlung oder Diagnostik.