Z Gastroenterol 2010; 48 - P579
DOI: 10.1055/s-0030-1264019

Faktoren für die Entstehung chirurgischer Komplikationen nach Pankreaskopfresektion bei chronischer Pankreatitis

F Rückert 1, S Kersting 1, F Dobrowolski 1, D Hoffman 1, C Pilarsky 1, HD Saeger 1, R Grützmann 1
  • 1Uniklinik Dresden, Dresden, Germany

Obwohl die perioperative Mortalität der Pankreaskopfresektionen (PKR) bei chronischer Pankreatitis in vielen Zentren deutlich unter 3% gesenkt werden konnte, sind lokale und allgemeine Komplikationen weiterhin häufig. Ziel der vorliegenden Analyse war es, Risikofaktoren für die perioperative Morbidität zu ermitteln.

Es wurden 168 Patienten der VTG-Chirurgie der Uniklinik Dresden mit histologisch gesicherter chronischer Pankreatitis eingeschlossen. OP-Indikationen waren therapieresistente Schmerzen, eine Raumforderung im Pankreaskopf oder intraabdominale Komplikationen der chronischen Pankreatitis. Als PKR erfolgten die klassische Kausch-Whipple Operation in 42,9% und die PPPD in 57,1%. Als „chirurgische Komplikation“ wurden die postoperative Pankreatitis, die Anastomoseninsuffizienzen, die Pankreasfistel Grad B und C (nach Bassi), der intraabdomineller Abszess bzw. Blutung und der Wundinfekt subsumiert. Nach univariater Einzelanalyse von 85 potentiellen Risikofaktoren wurden 13 als signifikant identifizierte Faktoren ausgewählt und eine Multivarianzanalyse mittels binär-logistischer Regression durchgeführt und per Bootstrapping validiert.

Nach den 168 PKR zeigte sich insgesamt eine Mortalität von 0,6% (1 Patient) und eine Morbidität von 14,3%. Multivariat signifikanter Risikofaktor der lokalen Morbidität war der Hypertonus (OR 3,2). Protektive Einflussfaktoren waren eine präoperativ bestehende exokrine Insuffizienz (OR 0,33) und Diabetes mellitus Typ II (OR 0,18).

Insgesamt zeigt sich, dass in spezialisierten Zentren die PKR bei chronischer Pankreatitis ein Eingriff mit vertretbarem Risiko darstellt. Unsere Analyse zeigte verschiedene Einflussfaktoren für chirurgische Komplikationen, welche im perioperativen Management berücksichtigt werden sollten.