Z Gastroenterol 2010; 48 - P528
DOI: 10.1055/s-0030-1263968

Langzeitüberleben trotz Pankreaskarzinom: Klinisch-pathologische Analyse prädiktiver Faktoren nach Resektion

M Bahra 1, C Rosch 1, F Klein 1, M Glanemann 1, W Weichert 2, P Neuhaus 1
  • 1Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, Charité – Universitätsmedizin Berlin, Campus Virchow-Klinikum, Berlin, Germany
  • 2Institut für Pathologie, Charité – Universitätsmedizin Berlin, Berlin, Germany

Hintergrund: Das duktale Pankreaskarzinom ist mit einer sehr schlechten Prognose vergesellschaftet. Trotz dieser Tatsache gibt es durchaus Patienten, welche nach kurativ intendierter Resektion ein Langzeitüberleben aufweisen. Anhand eines großen Patientenkollektivs sollen prädiktive Faktoren zum Erlangen eines Langzeitüberlebens identifiziert werden.

Material und Methode: In die retrospektive Analyse wurden 532 Patienten nach Resektion eines histologisch gesicherten duktalen Pankreaskarzinom eingeschlossen. Dabei wurden klinische sowie histopathologische Parameter in Bezug auf das Langzeitüberleben analysiert.

Ergebnisse: Die Patienten wurden primär in drei verschiedene Überlebensgruppen eingeteilt: Kurzes ÜL (<1Jahr) [n=239], mittleres ÜL (1–4,9 Jahre) [n=235] und langes ÜL (≥5Jahre) [n=41]. 14 Patienten erreichten ein Überleben >10 Jahre. In der multivariaten Analyse wurden folgende Parameter als voneinander unabhängige Prognosefaktoren identifiziert: Patientenalter (p=0,045), präoperativer Allgemeinzustand (p=0,022), CA 19–9 präoperativ (p=0,001), Grading (p=0,001), Lymphangiosis carcinomatosa (p=0,048), Infiltration mesenterico-portaler Gefäße (p=0,036) sowie die Durchführung einer adjuvanten Chemotherapie (p=0,006). Der R- sowie der Nodalstatus erreichten hingegen lediglich in der univariaten Analyse Signifikanzniveau (p=0,001 bzw. p=0,042).

Zusammenfassung: Ein Langzeitüberleben nach Resektion eines Pankreaskarzinoms ist möglich. Bei dem hier untersuchten Patientenkollektiv erreichten 8% der Patienten ein Überleben >5 Jahre und 3% >10 Jahre. Dabei hatten ein positiver Nodalstatus bzw. das Vorliegen einer R1-Situation keine prädiktive Wertigkeit. Es können somit durchaus auch N+ Patienten bzw. Patienten nach R1-Resektion ein Langzeitüberleben zeigen.