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DOI: 10.1055/s-0030-1263886
Wirksamkeit und Verträglichkeit von Peginterferon alfa-2a (40KD) und Ribavirin bei Relapse-Patienten unter Alltagsbedingungen
Hintergrund: Optimierung der cHC Therapie hat dazu geführt, dass die Anzahl an Relapsepatienten zugenommen hat. Bis dato gibt es zu Retherapie und -erfolg von Relapsepatienten wenige Daten.
Methoden: Zur Beurteilung des Standards der med. Versorgung für cHC Patienten führt der bng zusammen mit Roche eine deutschlandweite nichtinterventionelle Studie durch. Von 01/2006 bis 10/2009 wurden 8507 Patienten für eine Therapie gescreent und 3716 HCV-Therapien dokumentiert; diese Analyse umfasst alle Patienten mit früherem Relapse.
Ergebnisse: Von 688 Patienten mit einem früherem Relapse erhielten 307 eine Retherapie. Demografie der Therapierten im Vergleich zu nicht Therapierten: Alter 45,2/48,6J., 59,3/57,5% männlich, BMI 25,4/ 25,3kg/m2, 7,2/9,7% mit Zirrhose CPH A, Infektionsdauer 15,8/18,1 Jahre, Infektionsquelle (>1mögliche Antworten): Transfusion 23,1/22,8%, iv Drogengebrauch 38,1/32,0%, med. Maßnahme 6,5/6,0%, unbekannt 30,3/36,7%, GT-1/4 zu 69,1%/75,9% und GT-2/3 zu 30,9/21,8. Frühere Behandlungen: IFN-Monotherapie 21,8%, IFN/RBV 30,8%, PEG/RBV 49,0%,. Gründe für Ablehnen der Therapie waren zu 62,7% „Wunsch des Patienten“ und zu 15,2% Begleiterkrankungen.
Wirksamkeitsdaten zur Retherapie siehe Tabelle. 35,2% der erneut behandelten Patienten hatten die Therapie vor EoT abgebrochen. Hauptgründe dafür waren (>1mögliche Antworten): virologische Nonresponse (19,2%), Verträglichkeit (3,9%); 7,2% waren lost to follow-up.
37,4% bzw. 40,1% der Patienten nahmen weniger als 80% der geplanten PEG bzw. RBV Dosis über 48 Wochen ein. Die durchschnittliche Therapiedauer (incl. Abbrüche wegen virolog. Nonresponse) war 37,4 bei GT-1/4 und 31,2 Wochen bei GT-2/3.
RVR (%) |
EVR (%) |
EoTR (%) |
SVR (%) |
|
GT-1/4 |
18,9 |
85,1 |
53,3 |
35,8 |
GT-2/3 |
62,3 |
95,9 |
72,6 |
48,4 |
Fazit: Die retherapierten Relapsepatienten besitzen günstigere Baselinefaktoren als die nicht Therapierten. Die Retherapie mit PEG/RBV führte zu deutlich niedrigeren SVR Raten verglichen zu naïven Patienten. Die Behandlung ist gut verträglich, evtl. wegen der früheren Behandlungserfahrung. Bis zur Einführung neuer Proteaseinhibitoren scheint eine Therapieverlängerung zur Steigerung der SVR sinnvoll zu sein.