Z Gastroenterol 2010; 48 - P445
DOI: 10.1055/s-0030-1263885

Hämoglobinabfall in Assoziation zu RBV Dosierung und SVR bei HCV GT-1 infizierten Patienten, die mit PEGINTERFERON ALFA-2A/RIBAVIRIN (PEG/RBV) unter Alltagsbedingungen behandelt wurden: Neue Aspekte?

D Hüppe 1, S Mauss 2, E Zehnter 3, K Boeker 4, A Schober 5, G Moog 6, T Lutz 7, R Heyne 8, M Schuchmann 9, W Schiffelholz 10, C John 11, A Baumgarten 12, KH Hey 13, S Pape 14, J Lohmeyer 15, W Schmidt 16, P Geyer 17, B Möller 8, U Alshuth 18, BNG Studiengruppe 1
  • 1Gemeinschaftspraxis, Ärztehaus am Evangelischen Krankenhaus, Herne, Germany
  • 2Zentrum für HIV und Hepatogastroenterologie, Düsseldorf, Germany
  • 3Gastroenterologische Schwerpunktpraxis, Dortmund, Germany
  • 4Leberpraxis, Hannover, Germany
  • 5Praxis, Göttingen, Germany
  • 6Internistische Praxis, Kassel, Germany
  • 7Infektiologikum, Frankfurt am Main, Germany
  • 8Leberzentrum Checkpoint, Berlin, Germany
  • 9Johannes Gutenberg Universität, Mainz, Germany
  • 10Praxis, Augsburg, Germany
  • 11Praxis, Berlin, Germany
  • 12Gemeinschaftspraxis, Berlin, Germany
  • 13Gemeinschaftspraxis, Paderborn, Germany
  • 14Praxis, Paderborn, Germany
  • 15Justus Liebig Universität, Gießen, Germany
  • 16Ärzteforum Seestraße, Berlin, Germany
  • 17Praxis, Hünfeld Fulda, Germany
  • 18Roche Pharma AG, Virologie, Grenzach-Wyhlen, Germany

Hintergrund: Studien zeigten unterschiedliche Ergebnisse in Bezug darauf, ob ein größerer Hb-Abfall unter Therapie mit Peginterferon/Ribavirin mit einer höheren SVR assoziiert ist.

Methode: Zur Beurteilung der med. Versorgung von cHC Patienten führt der bng mit Roche eine deutschlandweite nichtinterventionelle Studie durch. Diese Analyse umfasst 4051 GT-1 Pat., die entsprechend Leitlinien behandelt wurden. Pat., die die Therapie wegen Non-Compliance oder lost to follow up beendeten, wurden ausgeschlossen. Zur maximalen Differenzierung der SVR Raten wurde mittels ROC Analyse ein optimaler Cut-off von 1,93g/dl für den Hb-Abfall ermittelt, hier gerundet auf 2g/dl.

Abb.1: SVR, RBV-Dosis und Hb-Abfall

Ergebnisse: 59% männl., Alter 44,6J., BMI 25,4kg/m2, Zirrhose 5,3%. 15,0%, 48,3% und 36,0% der Pat. erhielten Ribavirin in den Dosierungen 800/1000/ >1000mg/d, die SVR pro RBV Dosierung betrug 53,9/47,3/45,8%. Der durchschnittliche Baseline-Hb betrug 14,8g/dl, der Hb Abfall 3,4±1,5g/dl. 21,0% der Pat. entwickelten eine Anämie (Hb<10g/dL). Pat. mit Hb-Abfall ≥2g/dl hatten öfter HVL >400.000 IU/ml (63,5 vs. 51,1%) und zeigten ein angangs langsamere virol. Response: RVR 23,5/27,8%; EVR 83,7/78,9%, EoTR 70,3/61,2%.

Die SVR betrug 48,6% vs. 43,3%. Grafik/Tabelle zeigen die Korrelation zur RBV Startdosis.

Die Abbruchraten wegen mangelndem virologischen Ansprechen und mangelnder Verträglichkeit waren bei Pat. mit Hb-Abfall ≥2g/dl mit 16,2 vs. 20,5% und 7,1 vs. 9,6% geringer.

Fazit: GT-1 Pat. mit höherem Hb-Abfall haben häufiger den ungünstigen Prädiktor hohe Viruslast und trotzdem höhere SVR. Die Wahrscheinlichkeit einer SVR steht mit dem Hb-Abfall und weniger mit der Höhe der RBV Dosis in Relation. Die Annahme mit höherer RBV Dosis höhere SVR zu erreichen, ist somit in Frage zu stellen.