RSS-Feed abonnieren
DOI: 10.1055/s-0030-1263885
Hämoglobinabfall in Assoziation zu RBV Dosierung und SVR bei HCV GT-1 infizierten Patienten, die mit PEGINTERFERON ALFA-2A/RIBAVIRIN (PEG/RBV) unter Alltagsbedingungen behandelt wurden: Neue Aspekte?
Hintergrund: Studien zeigten unterschiedliche Ergebnisse in Bezug darauf, ob ein größerer Hb-Abfall unter Therapie mit Peginterferon/Ribavirin mit einer höheren SVR assoziiert ist.
Methode: Zur Beurteilung der med. Versorgung von cHC Patienten führt der bng mit Roche eine deutschlandweite nichtinterventionelle Studie durch. Diese Analyse umfasst 4051 GT-1 Pat., die entsprechend Leitlinien behandelt wurden. Pat., die die Therapie wegen Non-Compliance oder lost to follow up beendeten, wurden ausgeschlossen. Zur maximalen Differenzierung der SVR Raten wurde mittels ROC Analyse ein optimaler Cut-off von 1,93g/dl für den Hb-Abfall ermittelt, hier gerundet auf 2g/dl.
Ergebnisse: 59% männl., Alter 44,6J., BMI 25,4kg/m2, Zirrhose 5,3%. 15,0%, 48,3% und 36,0% der Pat. erhielten Ribavirin in den Dosierungen 800/1000/ >1000mg/d, die SVR pro RBV Dosierung betrug 53,9/47,3/45,8%. Der durchschnittliche Baseline-Hb betrug 14,8g/dl, der Hb Abfall 3,4±1,5g/dl. 21,0% der Pat. entwickelten eine Anämie (Hb<10g/dL). Pat. mit Hb-Abfall ≥2g/dl hatten öfter HVL >400.000 IU/ml (63,5 vs. 51,1%) und zeigten ein angangs langsamere virol. Response: RVR 23,5/27,8%; EVR 83,7/78,9%, EoTR 70,3/61,2%.
Die SVR betrug 48,6% vs. 43,3%. Grafik/Tabelle zeigen die Korrelation zur RBV Startdosis.
Die Abbruchraten wegen mangelndem virologischen Ansprechen und mangelnder Verträglichkeit waren bei Pat. mit Hb-Abfall ≥2g/dl mit 16,2 vs. 20,5% und 7,1 vs. 9,6% geringer.
Fazit: GT-1 Pat. mit höherem Hb-Abfall haben häufiger den ungünstigen Prädiktor hohe Viruslast und trotzdem höhere SVR. Die Wahrscheinlichkeit einer SVR steht mit dem Hb-Abfall und weniger mit der Höhe der RBV Dosis in Relation. Die Annahme mit höherer RBV Dosis höhere SVR zu erreichen, ist somit in Frage zu stellen.