Z Gastroenterol 2010; 48 - P340
DOI: 10.1055/s-0030-1263780

Laparoskopische Splenektomie bei der sklerosierenden angiomatösen nodulären Transformation der Milz: ein Fallbericht

Z Mohr 1, S Klippel 1, C Kuen 2, S Willis 1
  • 1Klinikum der Stadt Ludwigshafen, Allgemein-, Viszeral-, Thorax- und Unfallchirurgie, Ludwigshafen am Rhein, Germany
  • 2Klinikum der Stadt Ludwigshafen, Institut für Pathologie, Ludwigshafen am Rhein, Germany

Einleitung: Die sklerosierende angiomatöse noduläre Transformation (SANT) ist eine benigne, proliferative, vaskuläre Läsion der Milz und ist erstmals als ein neu definierter Milztumor 1993 von Krishnan et al. beschrieben worden. In der Literatur sind nur circa 30 Fälle weltweit beschrieben. Das Follow-up zeigt keinen Hinweis auf ein Rezidiv. Dies belegt zusätzlich die Benignität. Wir untersuchten an einem aktuellen Fall die Realisierbarkeit einer laparoskopischen Splenektomie bei dem hochgradigen Verdacht auf eine benigne Läsion der Milz.

Patient/Methode: Berichtet wird über eine 66-jährige Patientin die an unspezifischen Symptomen wie Völlegefühl, Übelkeit, diffusen abdominellen Schmerzen und Aufstoßen litt. Im Rahmen der Umfelddiagnostik zeigte sich neben einer chronischen Cholezystitis eine Splenomegalie mit einer solitären 3×4 x 4,5cm großen demarkierten Läsion an der Milz. Bildgebend zeigten sich keine Zeichen eines invasiven Wachstums oder einer Lymphadenopathie. In der Eigenanamnese war ein Schilddrüsenkarzinom bekannt, die Patientin galt bis dato tumorfrei. Wir stellten zur histologischen Sicherung die Indikation zu einer Splenektomie und simultanen Cholezystektomie und führten den Eingriff elektiv nach erfolgter OPSI-Prophylaxe laparoskopisch mit Bergebeutel durch. Der intra- und postoperative Verlauf war komplikationslos.

Ergebnis: Die histologische Untersuchung ergab das benigne Bild einer sklerosierenden angiomatösen nodulären Transformation.

Zusammenfassung: SANT der Milz hat eine exzellente Prognose und ist durch die Splenektomie kurativ therapierbar. Bei einer weltweiten Fallzahl von ca. 30 gibt es viele Daten über die Histopathologie, Daten bezüglich chirurgischer Therapieansätze sind rar. Ein laparoskopischer Ansatz ist bislang nicht beschrieben. Dieser Report zeigt, dass eine laparoskopische Splenektomie unter Zuhilfenahme eines Bergebeutels eine mögliche, sichere und effektive Methode bei SANT ist. Eine präoperative Diagnostik zur Eingrenzung der Differenzialdiagnosen ist allerdings obligat.