Z Gastroenterol 2010; 48 - P207
DOI: 10.1055/s-0030-1263648

Ergebnisse der extraanalen Mukosektomie nach Rehn-Delorme

J Gröne 1, JC Lauscher 1, U Zurbuchen 1, AJ Kroesen 2, HJ Buhr 1, JP Ritz 1
  • 1Charité – Campus Benjamin Franklin, Chirurgische Klinik I, Berlin, Germany
  • 2Krankenhaus Porz am Rhein, Abteilung für Allgemein-, Viszeral- und Unfallchirurgie, Köln, Germany

Hintergrund: Der Rektumvorfall mit Stuhlentleerungsstörung ist ein häufiges Problem des älteren Patienten. Die extraanale Mukosektomie und muskuläre Rektumwandraffelung nach Rehn-Delorme ist eines von zahlreichen Operationsverfahren zur Therapie des Rektumvorfalls. Trotz der im Vergleich zu transabdominell resezierenden Verfahren höheren Rezidivrate finden extraanale Verfahren insbesondere bei älteren Patienten mit einem erhöhten OP-Risiko häufig Anwendung.

Patienten und Methoden: Bei 41 Patienten (weiblich) mit Rektumprolaps wurde eine extraanale Mukosektomie und muskuläre Rektumwandraffelung nach Rehn-Delorme durchgeführt. Es erfolgte eine retrospektive Analyse der peri- und postoperativ erhobenen Daten.

Ergebnisse: Die Patienten waren zum Zeitpunkt der OP durchschnittlich 78 Jahre alt (Range: 49–92). Die Indikation zum extraanalen Verfahren wurde bei 36 Patientinnen aufgrund einer erhöhten Komorbidität (ASA 2, n=5; ASA 3, n=31), bei 4 Patientinnen aufgrund einer Adipositas permagna gestellt. Eine Patientin lehnte ein abdominelles Verfahren generell ab. Die perioperative Letalität war gleich null, die Komplikationsrate 5% (n=2 Nachblutungen). Die Rezidivrate betrug nach 16 Monaten durchschnittlicher Nachuntersuchungszeit n=3 (7%). 81% der Patientinnen waren vollständig kontinent (n=33), 10% klagten über ein Stuhlschmieren (n=4) und 2 Patientinnen (5%) wurden aufgrund einer persistierenden Stuhlinkontinenz II bis III° einer sakralen Nervenstimulation zugeführt.

Zusammenfassung/Schlussfolgerung: Bei diesem so behandelten Kollektiv fand sich eine im Vergleich mit der Literatur akzeptable Komplikations- und Rezidivrate und Kontinenzleistung. Für den alten und/oder polymorbiden Patienten stellt die extraanale Rektumprolapsresektion nach Rehn-Delorme somit in unserer Klinik eine sinnvolle Alternative zu transabdominellen Verfahren zur Behandlung des Rektumprolaps dar.