Z Gastroenterol 2010; 48 - P124
DOI: 10.1055/s-0030-1263568

S3 Leitlinie zur Diagnostik und Therapie des Adenokarzinom des Magens und des ösophagogastralen Übergangs

M Moehler 1, Leitlinienkoordination – DGVS, DGAV, AIO, DKG, DGIM, DGC, DEGRO, DGP und andere
  • 1Uniklinik Mainz, I. Med. Klinik, Mainz, Germany

Karzinome des Magens und ösophagogastralen Übergangs sind eine große Herausforderung. In Deutschland werden etwa 20.000 Neuerkrankungen pro Jahr festgestellt.

Die Etablierung der verbesserten endoskopischen Diagnostik und Bildgebung mittels Computertomografie oder Endosonografie, und Studien zu multimodalen Therapien haben die Perspektive deutlich erweitert. Um multimodale Therapiekonzepte zu realisieren, ist eine gute Kooperation zwischen Pathologen, Gastroonkologen, Onkologen, Chirurgen, Strahlentherapeuten entscheidend.

Im Einklang mit dem Leitlinienprogramm Onkologie getragen von der Deutschen Krebsgesellschaft, der Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften (AWMF) und der Deutschen Krebshilfe (Mildred Scheel Stiftung) wurde die S3 Leitlinie zum Magenkarzinom seit Juli 2008 unterstützt. Der Antrag zur Durchführung und Hauptfinanzierung wurde im Frühjahr 2008 gestellt und Juli 2008 bewilligt. Initial war der Denkanstoß durch die Deutsche Gesellschaft für Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten (DGVS) bereits 2007 erfolgt und direkt von der Arbeitsgemeinschaft internistische Onkologie (AIO) als offizielles klinisches Organ der Deutschen Krebsgesellschaft begrüßt worden.

Zielsetzung war eine hochwertige Leitlinie auf dem Boden der Evidenz Basierten Medizin (EBM) gemäß der AWMF-Methodik. Sie ist die Grundlage eine flächendeckende optimale Versorgung, längeres Überleben und eine bessere Lebensqualität für alle Betroffenen in Deutschland. Die Leitlinie richtet sich an alle Beteiligten der Diagnostik, Therapie und Nachsorge. 24 Fachgesellschaften und Institutionen mit 124 Experten unterstützten das Vorhaben durch Nennung von Experten. Innerhalb zahlreicher Detailarbeit und 4 Konsensustreffen von Dezember 2008 bis Januar 2010 wurde die aktuelle Literatur gesichtet, bereits publizierte Leitlinien aus anderen Nationen verglichen und für Deutschland bewertet. Es wurden in 10 Arbeitsgruppen über 193 Fragen priorisiert, passende Empfehlungen ausgearbeitet, im Konsens bewertet und Hintergrundtexte formuliert.

Die bis heute oftmals vermittelte fatalistische Botschaft, dass das Magenkarzinom nicht gut zu behandeln sei und daher für eine sorgfältige Betrachtung ignoriert wird, muss der Vergangenheit angehören.