Z Gastroenterol 2010; 48 - V42
DOI: 10.1055/s-0030-1263396

Stellenwert der kontrastverstärkten Sonografie in der Differenzierung sehr kleiner und B-Bild-morphologisch unklarer Lebertumore

D Strobel 1, T Bernatik 1, W Blank 2, A Schuler 3, CF Dietrich 4, A von Herbay 5, C Greis 6, K Seitz 7
  • 1University of Erlangen, Erlangen, Germany
  • 2Klinikum am Steinenberg, Reutlingen, Germany
  • 3Helfenstein Klinik, Geislingen, Germany
  • 4Caritas-Krankenhaus, Bad Mergentheim, Germany
  • 5Universitätsklinikum Tübingen, Innere Medizin Gastroenterologie, Tübingen, Germany
  • 6Bracco Imaging Ultraschall, Konstanz, Germany
  • 7Kreiskrankenhaus Sigmaringen, Sigmaringen, Germany

Ziel: Die Multicenterstudie der Deutschen Gesellschaft für Ultraschall in der Medizin (DEGUM) hat den klinischen Nutzen der Kontrastmittelsonografie in der Differenzialdiagnose von 1349 B-Bild-morphologisch unklaren Leberraumforderungen belegt (Ultraschall in Med 2008). Eine besondere Herausforderung für alle bildgebenden Verfahren ist jedoch insbesondere die Differenzierung kleiner Leberläsionen. In einer Subanalyse der DEGUM Multicenterstudie wird der Stellenwert der Kontrastmittel-Sonografie zur Differenzierung kleiner Leberläsionen ≤2cm bzw. ≤1cm (n=241) überprüft.

Methodik: Subanalyse von 241 histologisch gesicherten Läsionen (>1cm und ≤2cm: n=179; ≤1cm: n=62). Alle Läsionen wurden mit der Kontrastmittelsonografie (Mechanischer Index <0,4, 1,2–4,8ml Sonovue) nach einem standardisierten Studienprotokoll (Ultraschall Med. 2008) untersucht. Aufgrund charakteristischer Tumorvaskularisationsmuster in den früharteriellen, arteriellen, portalen Phasen und der Spätphase der Kontrastmittelsonografie wurde die Tumordignität festgelegt und mit der Enddiagnose Histologie verglichen.

Ergebnisse: Die diagnostische Treffsicherheit der Kontrastmittelsonografie in der korrekten Differenzierung maligne versus benigne Leberläsion lagen bei den >1cm und ≤2cm Läsionen bei 84,9%. Die Werte für Sensitivität, Spezifität, positive Voraussagekraft und negative Voraussagekraft lagen bei 94,6%, 68,7%, 92,2% und 97,9%. Die diagnostische Treffsicherheit der Kontrastmittelsonografie in der korrekten Differenzierung maligne versus benigne Leberläsion lagen bei den ≤1cm Läsionen bei 80,6%. Die Werte für Sensitivität, Spezifität, positive Voraussagekraft und negative Voraussagekraft lagen bei 90,5%, 60,0%, 92,7% und 85,7%.

Zusammenfassung: Die Kontrastmittelsonografie zeigt eine hohe diagnostische Treffsicherheit in der Differenzialdiagnose kleiner B-Bild-morphologisch unklarer fokaler Leberläsionen sowohl bei Läsionen ≤10mm als auch bei Läsionen >1cm und ≤2cm.