Frauenheilkunde up2date 2011; 5(1): 45-59
DOI: 10.1055/s-0030-1262769
Geburtshilfe und Perinatalmedizin

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Operationen angeborener Herzfehler

R. Cesnjevar, A. Purbojo
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Publication Date:
21 February 2011 (online)

Kernaussagen

Mit einer Inzidenz von etwa 1 % stellen Fehlbildungen des Herzens und der davon abgehenden Gefäße die häufigste kongenitale Missbildung. Ihre Früherkennung durch den Gynäkologen ist besonders wichtig für die Planung der postpartalen kinderkardiologischen bzw. kinderherzchirurgischen Behandlung und die Qualität des Ergebnisses. Eine frühe Diagnose hilft aber auch den werdenden Eltern, sich emotional auf einen möglichen operativen Eingriff vorzubereiten – nicht zuletzt, weil dieser bei manchen Herzfehlern bereits kurz nach der Entbindung erfolgen muss. Denn rund die Hälfte aller Kinder mit Herzfehlbildungen muss früher oder später operiert werden, viele davon bereits im ersten Lebensjahr.

In den letzten 20–30 Jahren hat sich in Deutschland das Risiko im Laufe des Lebens an einem angeborenen Herzfehler zu sterben, um über 70 % verringert. Die Mortalität ist abhängig von der Schwere des Herzfehlers und vom Behandlungszeitpunkt; sie liegt für Neugeborenenoperationen bei ca. 8 %, für spätere Korrekturen und Palliationen bei ca. 2 %.

Die Langzeitprognosen und das Überleben der einzelnen Herzfehler sind sehr unterschiedlich: Während sie beim Ventrikelseptumdefekt und der TGA nach erfolgreicher Korrektur demjenigen der Normalbevölkerung entsprechen, sind sie bei anderen Herzmissbildungen z. T. mit der Notwendigkeit von Reoperationen im späteren Verlauf belastet. Die Prognose der operierten Kinder hängt neben dem Herzfehler auch von verschiedenen begleitenden Komorbiditäten ab (genetische Faktoren, arterielle Hypertonie, Entstehung einer Lungenvenenstenose.

Literatur

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Prof. Dr. med. R. Cesnjevar

Kinderherzchirurgische Abteilung in der Herzchirurgischen Klinik · Universitätsklinikum Erlangen

Loschgestr. 15

91054 Erlangen

Email: Kinderherzchirurgie@uk-erlangen.de

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