Verkürzte Brustbestrahlung mit Simultan Integriertem perkutanen IMRT Boost (SIB)

Zielsetzung: Vergleich von konventionell fraktionierter Radiotherapie (CRT) mit der zeitlich verkürzten perkutanen Intensitätsmodulierten Radiotherapie (IMRT) mit Simultan Integriertem Boost (SIB) hinsichtlich Praktikabilität, physikalischer Parameter und klinischer Durchführbarkeit.

Material und Methoden: Jeweils 30 Patientinnen mit Mammakarzinom wurden im Hinblick auf das Tumorstadium, die Tumorlokalisation und die relevanten Risikofaktoren (LK-Status, Grading, Rezeptorstatus) verglichen und mit zwei verschiedenen Bestrahlungskonzepten behandelt: Konzept A (Standard) Brust 28×1,8Gy plus Boost im Tumorbett 8×2Gy (gesamt 36 Fraktionen) versus Konzept B (SIB) Brust 30×1,7Gy plus Boost 30×0,4–0,45Gy (30 Fraktionen). Für Konzept B wurden IMRT-Techniken am Elekta Synergy Linearbeschleuniger implementiert.

Zur Dosisverschreibung wurden die ICRU 50/62 Kriterien engesetzt, als Risikoorgane (RO) wurden Lungen beidseits, Herz, Armplexus und Haut erfasst.

Ergebnisse: Die Akzeptanz bei Patienten hinsichtlich der Zeiteinsparung (6 Werktage) und der klinischen Durchführbarkeit (Einsparung von Set-Up Zeit und Gerätezeit) ist für Konzept B günstiger. Die Toxizität hinsichtlich Haut, Herz und Lunge ist vergleichbar und hinsichtlich DVH und Dosisbelastung der RO günstiger für Konzept B, mit Ausnahme einer höheren Volumen-belastung im niedrigen Dosisbereich für die Haut und ipsilaterale Lunge.

Schlussfolgerungen: Sicher anwendbares und sehr gut verträgliches Bestrahlungskonzept, das neben anderen hypofraktionierten RT-Konzepten (z.B. Canadian Trial) Patienten mit dem Ziel der Zeitverkürzung angeboten werden kann. Die Indikationsstellung ist deutlich sicherer und optimierter im Vergleich zu intraoperativ eingesetzten RT-Boost-Verfahren.