Hintergrund und Zielsetzung: Bis zu 10% der jährlichen Brustkrebsneuerkrankungen sind ursächlich auf eine Mutation
der BRCA-Gene zurückzuführen. BRCA assoziierte Tumor sind aggressive Tumore mit einem
hohen Risiko für Rezidive und Zweitkarzinome der Kontralateralbrust. Das Erkrankungsrisiko
steigt auf bis zu 80% lebenslang. Gehäuft erkranken junge Frauen.
Eine vermutete oder bestätigte genetische Disposition führt zu vielfältigen Belastungen,
die schwerwiegende Entscheidungen bedingen. Das BRCA-Netzwerk wurde gegründet, um
Betroffene ergänzend zur medizinischen Versorgung auf Basis der Selbsthilfe aufzufangen
und zu informieren, so dass Betroffene informierte Entscheidungen im Hinblick auf
vorbeugende Maßnahmen und Therapien vor dem Hintergrund ihrer persönlichen Lebenssituation
treffen können.
Materialien und Methoden:
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Information und Austausch lokal
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Information und Austausch national
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Vernetzung mit den Zentren für Familiären Brust- und Eierstockkrebs
Ergebnisse:
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Aufbau von bisher zehn Gesprächskreisen, die wohnortnah Austausch im geschützten Rahmen
bieten. Weitere sind in Planung.
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Implementierung einer Website www.brca-netzwerk.de mit Informationen, Erfahrungsberichten
und Ansprechpartnern für Rat Suchende. Tägliche Anfragen via Telefon oder E-Mail,
Tendenz steigend. Themen sind der Gentest (Einschlusskriterien), die Kommunikation
des Risikos innerhalb der Familie, prophylaktische Operationen versus Intensivierte
KFU, Methoden der Brustrekonstruktion, Therapieoptionen, psychische Belastung, Kinderwunsch
und sozialrechtliche Konsequenzen.
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Wissens- und Erfahrungstransfer zwischen Zentren und BRCA-Netzwerk, Zusammenarbeit
bei Forschungsprojekten, Aufnahme einer Vertreterin des BRCA-Netzwerks in das Steering-Komitee
des Deutschen Konsortiums Familiärer Brust- und Eierstockkrebs.