Senologie - Zeitschrift für Mammadiagnostik und -therapie 2010; 7 - A52
DOI: 10.1055/s-0030-1262024

Praktische Umsetzung des Breast Care Nurse – Konzepte im Interdisziplinären Brustzentrum an der Frauenklinik rechts der Isar

K Große Lackmann 1, H Ludwig 1, S Paepke 1, M Kiechle 1
  • 1Klinikum rechts der Isar, Frauenklinik und Poliklinik, Interdisziplinäres Brustzentrum, München, Deutschland

Eusoma fordert den Einsatz von mindestens zwei BreastCareNurses, OnkoZert dagegen fordert in seinem Anforderungskatalog für Brustzentren Pflegekräfte mit der 2-jährigen Fachweiterbildung „Onkologie“. Die Ausbildungsinhalte der beiden Weiterbildungsmaßnahmen unterscheiden sich gravierend. Das IBZ der TU hat bis 2009 insgesamt 3 Mitarbeiterinnen weitergebildet. Alle drei Pflegeexpertinnen arbeiten im ambulanten Bereich und haben unterschiedliche Verantwortungsbereiche in der Patientinnenversorgung, anlehnend an den Eusoma-Anforderungen, die in 4 Säulen unterteilt ist: klinische Tätigkeit, Ausbildung, Management und Forschung.

Die Betreuung beginnt bei der ersten Kontaktaufnahme mit dem Brustzentrum und erstreckt sich über die Diagnostik und verschiedenen Therapieschritte bis hin zur Nachsorge. Neben der kontinuierlichen und individuellen Beratung und Begleitung der Patientinnen liegt der Fokus auf der Unterstützung und Anleitung zum Selbstmanagement der Patienten und ihren Angehörigen in Alltagsituationen.

Neben der klinischen Tätigkeit gehört zu den Hauptaufgaben auch die Weitergabe von Fachwissen. Die BCNs planen und führen Fort- und Weiterbildungen in der Frauenklinik durch, sie schulen Mitarbeiter, Auszubildende, Patientinnen und Angehörige, eine der BCNs führt monatlich MammaCare®-Kurse durch.

Sie sind Stützen im Qualitätsmanagement und gestalten Veränderungsprozesse auf lokaler Ebene mit.

Auch im Bereich „Forschung“ sind die BCNs aktiv. Sie unterstützen die evidenzbasierte Praxis, beteiligen sich an wissenschaftlicher Forschung und klinischen Studien und kreieren selbst verschiedenen Patientenbezogene Projekte.

Der Kontakt der BCN zur Patientin ist wesentlich intensiver als zu Pflegekräften auf den Stationen, da sie als dauerhafter kontinuierlicher Ansprechpartner vom Erstkontakt über die Primärtherapie hinaus ist und dieser Kontakt die Patientin an das Brustzentrum bindet.

Wünschenswert wäre die Akzeptanz des Berufsbildes auch in Deutschland analog der internationalen Vorgaben.